Fraunhofer ISE: Neues Energiespeicher-Konzept mit digitalen Agenten eröffnet erhebliche Potenziale

Forscher des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE (Freiburg) haben mit dem „Hybriden Speicher“ erfolgreich ein neues Konzept getestet, bei dem ein Agenten-basiertes Betriebsführungssystem Tausende kleiner Batterien und Wärmespeicher zu einem virtuellen Speicher zusammenfasst.

Intelligente dezentrale Systeme erschließen ohne Beeinträchtigung der Verbraucher deren lokales Speicherpotenzial und stellen es gebündelt auf der Verteilnetzebene zur Verfügung.

Verteilte Speicher-Komponenten werden zum virtuellen Kraftwerk
Das in Zusammenarbeit mit den Fraunhofer-Instituten UMSICHT und IOSB-AST entwickelte Leitsystem vernetzt die verteilten Speicher-Komponenten in der Leitwarte zu einem dezentralen virtuellen Kraftwerk.
„Die Agenten erledigen einen großen Teil der Regelaufgaben direkt mit ihren lokalen Nachbarn, sozusagen auf dem kleinen Dienstweg und reduzieren so den Aufwand für zentrale Strukturen“, beschreibt Prof. Dr. Christof Wittwer, Leiter der Abteilung Intelligente Energiesysteme am Fraunhofer ISE, das Neue an dem Konzept.

Netzdienliche Batterie- und Wärmespeicher könnten 2015 rund 340 GWh liefern
Das Regenerative Energien Modell – Deutschland (REMod-D) des Fraunhofer ISE errechnet für das deutsche Energiesystem im Jahr 2050, dass allein für netzdienliche kleine Batterie- und Wärmespeicher rund 340 Gigawattstunden (GWh) bereitgestellt werden könnten.
Das ist mehr als das Fünffache der für den gleichen Zeitpunkt angenommenen Kapazität aller Pumpspeicherwerke von 60 Gigawattstunden.
Das SmartEnergyLab des Fraunhofer ISE kann beliebige Komponenten zur Energiewandlung und -speicherung testen und für die Einbindung in das Smart Grid optimieren. Es kann außerdem verteilte Komponenten in einem realen Verteilnetz bewirtschaften. Zum Beispiel steuern Agenten-basierte Controller im SmartEnergyLab ein Blockheizkraftwerk mit einem Wasserspeicher, einer Wärmepumpe mit einem Phasenwechselspeicher sowie ein Lithium-Ionen-Batteriesystem.
Dabei sind alle Einheiten in einer Verteilnetzsimulation zusammengefasst und kommunizieren mit einer Vielzahl weiterer Einheiten. Dezentrale Intelligenz hilft so dezentraler Energieerzeugung zentrale Aufgaben von Versorgungssicherheit und Komfort zu erfüllen.

23.01.2015 | Quelle: Fraunhofer ISE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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