Photovoltaik in Afrika: Energiefonds fördert Projektstudie für ein PV-Kraftwerk mit 72 MW in Kamerun

Der Energiefonds SEFA (Sustainable Energy Fund for Africa) hat Ende 2014 die Förderung einer Projektstudie im Umfang von 777.000 US-Dollar für die JCM Greenquest Solar Corporation genehmigt. Das Unternehmen will als erster unabhängiger Stromerzeuger (IPP) aus erneuerbaren Energiequellen in Kamerun ein Photovoltaik-Großprojekt mit 72 MW entwickeln.

Mit den Mitteln sollen Umweltgutachten finanziert und soziale Auswirkungen erforscht werden, außerdem werden sie für die technische, rechtliche und finanzielle Beratung verwendet.
„Die Fördermittel sind wichtig für Kameruns ersten Erneuerbare-Energien-IPP, und sein Erfolg wird eine erhebliche Demonstrationswirkung im Stromsektor des Landes und auf dem ganzen Kontinent haben“, sagte Alex Rugamba von der afrikanischen Entwicklungsbank.

Nur 18 % der Bevölkerung Kameruns hatten 2013 Zugang zu Strom
Obwohl Kamerun über sehr große fossile (Öl und Gas) und erneuerbare Energievorräte (Wasserkraft und Solarenergie) verfügt, hatten 2013 nur 18 % der Bevölkerung eine Stromversorgung. Die installierte Leistung von 1.400 MW stammt vorwiegend aus Wasserkraftwerken (60 %), daher schwankt die Stromversorgung stark, und Kamerun muss in der Dürrezeit auf teure Notstromversorgung umschalten.
Derzeit sind einige große Wasserkraft-Projekte in der Entwicklung. Photovoltaik-Kraftwerke können jedoch wesentlich kurzfristiger gebaut werden (in weniger als zwei Jahren gegenüber 4–6 Jahren bei Wasserkraftwerken) und langfristig (über 25 Jahre) eine sichere Stromversorgung gewährleisten.

Regierung will mehr unabhängige Stromerzeuger
Die Regierung hat einen langfristigen Entwicklungsplan für den Energiesektor (PDSE 2030) erstellt. Ziel ist eine 75-prozentige Stromversorgung des Landes bis 2030. Außerdem sollen unabhängige Stromerzeuger ein starkes Signal für private Beteiligungen in Erneuerbare-Energien-Projekte in Kamerun geben.
Das Photovoltaik-Projekt unterstützt außerdem die Wachstums- und Beschäftigungsstrategie Kameruns (2010–2020), die das Ziel hat, die Kosten der Stromerzeugung zu senken und den Strommix des Landes vielfältiger zu machen.
„Wir freuen uns über die Unterstützung der afrikanischen Entwicklungsbank“, sagte Michael Strait von JCM Capital. „Wir sind überzeugt, dass dieses Projekt den Ausbau der Erneuerbaren in Kamerun auf Touren bringen und viele Investitionen in Erneuerbare anlocken wird.“

27.01.2015 | Quelle: Sustainable Energy Fund for Africa (SEFA); Bild: Aciv Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen