AEE zum Fukushima-Jahrestag: Echte Energiewende ist nur mit erneuerbaren Energien möglich
Vier Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima ist klar: Die Atomkraft ist weder günstig noch nachhaltig. Bis heute sind die havarierten Reaktoren nicht vollständig unter Kontrolle.
„Fukushima zeigt uns, dass Atomkraft letztlich immer nur auf Kosten der Umwelt, der Allgemeinheit und der kommenden Generationen betrieben werden kann. Eine Energiewende, die das Klima schützt und Kosten reduziert, ist nur mit erneuerbaren Energien möglich“, sagt Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE, Berlin).
Massive Atomsubventionen in Europa
In Deutschland steht nach dem erneuten Atomausstiegsbeschluss von 2011 erstmals die Abschaltung weiterer Meiler bevor. So wird im Mai dieses Jahres das Kraftwerk Grafenrheinfeld endgültig vom Netz gehen. Es gelte jedoch, auch die EU-Partnerländer vom Atomausstieg zu überzeugen, so die AEE. Denn massive neue Subventionen für die Atomkraft stünden einer europäischen Energiewende entgegen.
Trotz Atomausstieg werden auch in Deutschland die gesellschaftlichen Altlasten der Kernkraft noch lange bestehen bleiben. Ungeklärt sind nach wie vor die Kosten und Risiken für die Endlagerung nuklearer Abfälle. Auch der Rückbau der stillgelegten Reaktoren wird sich über Jahrzehnte hinziehen. „Ob die Rückstellungen der Energiekonzerne dafür reichen, ist mindestens fraglich. Es bleibt zu befürchten, dass letztlich die Steuerzahler für den Löwenanateil aufkommen müssen“, so der AEE-Geschäftsführer.
Erneuerbare Energien werden immer günstiger
Die erneuerbaren Energien hingegen haben sich insbesondere dank der bisherigen Förderung stark vergünstigt. Die Einspeisesätze für Wind- und Solarstrom liegen mit etwa 10 Cent pro Kilowattstunde schon heute unter den von der britischen Regierung geplanten Abnahmegarantien für Atomstrom aus Hinkley Point. Nach aktuellen wissenschaftlichen Schätzungen wird dieser Trend noch lange anhalten.
So werden für die kommenden 20 Jahre Kostensenkungen bis zu 33 Prozent in Deutschland prognostiziert. Für 2050 wird der Preis für Solarstrom in Mittel- und Südeuropa sogar auf zwei bis vier Cent je Kilowattstunde veranschlagt. Philipp Vohrer: „Durch Förderung von erneuerbaren Energien unterstützen wir eine Entwicklung, die das Klima für die Zukunft schützt und die Allgemeinheit vor Kosten und Risiken bewahrt – eine wirklich nachhaltige Investition.“
11.03.2015 | Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH