Deutscher Photovoltaik-Maschinenbau 2014 um knapp sechs Prozent gewachsen

Die Umsatzentwicklung der Hersteller von Komponenten, Maschinen und Anlagen für die Photovoltaik in Deutschland hat 2014 trotz eines schwachen letzten Quartals eine positive Entwicklung genommen.

Im Vergleich zum Vorjahr konnte ein Umsatzwachstum von knapp sechs Prozent realisiert werden, berichtet der VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel.
„Wir haben 2014 viel Licht und Schatten gesehen. Vor allem die erste Jahreshälfte war von Dynamik und Wachstum durch Investitionen in Retro-Fit und Up-Grades bestehender Produktionslinien geprägt. Dann kamen die Verschärfung und Ausweitung der US-Schutzzölle auf chinesische und taiwanesische Solarprodukte und mit ihnen eine Phase der Verunsicherung“, erklärt Dr. Peter Fath, Geschäftsführer der RCT Solutions GmbH und Vorsitzender des Vorstands von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel.
Als Konsequenz sanken die Investitionen in Neuanlagen in China und Taiwan deutlich. Zell- und Modulhersteller verschoben ihre Ausbaupläne. Mit einem Weltmarktanteil von über 50 Prozent konnten deutsche Photovoltaik-Ausrüster auch 2014 ihre hervorragende Wettbewerbsposition in einem international hart umkämpften Umfeld behaupten.

Exportquote pendelt sich bei 89 Prozent ein – Zellequipment stärkstes Segment
Deutsche Photovoltaik-Zulieferer waren 2014 gewohnt exportstark und erreichten eine Exportquote von 89 Prozent. Das Brot- und Buttergeschäft wird nach wie vor in Ostasien getätigt. Den Handelsstreitigkeiten zum Trotz wurden 2014 gut 72 Prozent der Umsätze in Fernost erwirtschaftet. Leitmärkte für Photovoltaik-Equipment bleiben in erster Linie China und Taiwan.
Als Reaktion auf die Handelsbeschränkungen werden aber auch zunehmend Neuinvestitionen in den Ländern der SEA-Gruppe mit den Schwerpunkten Malaysia, Singapur und Thailand getätigt. Positive Signale gibt es auch aus den USA und den Emerging Markets in Lateinamerika, Südafrika und der MENA-Region. Diese müssen sich aber erst noch beweisen.
Umsatzstärkstes Segment für den deutschen Photovoltaik-Maschinenbau war 2014 das Produktionsequipment für die Solarzelle (45 Prozent), gefolgt von Produktionslösungen für die Dünnschicht-Photovoltaik (25 Prozent). Equipment für das kristalline Backend – die Modulproduktion – machte 2014 zwölf Prozent, Anlagen zur Poly-Silizium-, Ingot- und Waferfertigung 18 Prozent der Umsätze aus.

Auftragseingang um drei Prozent gewachsen
2014 konnten sich auch die Auftragseingänge des deutschen Photovoltaik-Maschinenbaus verbessern und ein Wachstum von drei Prozent erzielen. Markant ist auch hier eine Abkühlung in der zweiten Jahreshälfte. Treiber bleibt das Asiengeschäft, das 2014 für 71 Prozent des Auftragsvolumens verantwortlich zeichnete. Auftragseingänge aus dem Inland machten 2014 knapp 14 Prozent der Orders aus. Das europäische Ausland steuerte lediglich 5 Prozent bei. Gut 11 Prozent der Auftragseingänge stammten aus den USA.
„Trotz der Durststrecke Ende 2014 blicken wir positiv ins laufende Jahr. Alle Indikatoren stehen auf Wachstum. So haben führende Photovoltaik-Hersteller ihre Investitionspläne bereits um die Jahreswende veröffentlicht. Folgerichtig erwarten wir in den nächsten Monaten einen weiteren Aufwärtstrend bei Auftragseingängen und Umsätzen“, betont Dr. Florian Wessendorf, Geschäftsführer von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel. Die Auftragsreichweite der Photovoltaik-Maschinenbauer erreicht Ende 2014 5,0 Produktionsmonate und ist damit etwas schwächer im Vergleich zum Gesamt-Maschinenbau (5,9 Monate im Februar 2015).

14.04.2015 | Quelle: VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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