Power-to-Gas auf biologische Weise

Solarthemen 446.Das Verfahren der Viessmann-Tochter MicrobEnergy GmbH, den aus Überschuss­strom erzeugten Wasserstoff mithilfe von Bakterien und Kohlendioxoyd zu Methan aufzubereiten, wird jetzt an einer Pilotanlage am Viessmann-Stammsitz in Allendorf erprobt..

Während die Methanisierung in bisherigen Power-to-Gas-Anlagen chemisch-katalytisch arbeitet, nutzt MicrobEnergy dafür den Stoffwechsel anaerober Bakterienstämme, wie sie sonst in der Nähe von Tiefseevulkananen leben. Sie werden immer dann aktiv, wenn ihnen Wasserstoff zugeführt wird. Deshalb eignet sich das Verfahren in Verbindung mit einem Elektrolyseur als Power-to-Gas-Technologie. Die biologische Methanisierung hat ihre Machbarkeit bereits im vergangenen Jahr im Faulturm der Kläranlage Schwandorf bewiesen. Dort wird elektrisch erzeugter Wasserstoff eingeleitet, um mithilfe der speziellen Bakterienstämme den Methangehalt des Faulgases von 50 auf 65 Prozent anzuheben und damit einen höheren Brennwert für die BHKW der Kläranlage zu erzielen. Bei der Demonstrationsanlage in Allendorf, die in einem mobilen Container untergebracht ist, muss das in der werkseigenen Biogasanlage erzeugte Biogas, das zu jeweils 50 Prozent aus Methan und CO2 besteht, auf einen Methangehalt von 92 Prozent gebracht werden und es darf nur noch einen Restwasserstoffanteil von 1,5 Prozent enthalten. Erste Ergebnisse seien ermutigend, sagt Projektleiter Thomas Heller von MicrobEnergy. Er freut sich vor allem, wie schnell die Bakterien ihren Stoffwechsel dem unterschiedlichen Gasgehalt anpassen: „Es funktioniert tatsächlich so gut, dass wir mit der Methanisierung der Lastkurve der Elektrolyseure direkt folgen können. Wir brauchen keinen großen Zwischenspeicher für Wasserstoff.“ Dies sei wichtig für günstige Kosten, so Heller. Text: Guido Bröer

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