„Jugend forscht“: Nachwuchsforscher entwickeln Lösungen für die Nutzung von Solarenergie, Windkraft und Biomasse

Deutschlands Forschernachwuchs engagiert sich stark für die Energiewende. Das zeigen mehrere Gewinnerprojekte der diesjährigen Landeswettbewerbe von „Jugend forscht“. Ob Solarenergie, Windkraft oder Biomasse: Die Forscher entwickeln bestehende Konzepte weiter oder schlagen neue Wege ein.

„Die Arbeit der Nachwuchsforscher zeigt, dass die Erfolgsgeschichte der erneuerbaren Energien weitergeht. Der Erfindergeist der jungen Tüftler trägt dazu bei, neue Potenziale für die Erneuerbaren zu erschließen“, sagt Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE, Berlin).
Bei den erfolgreichen Projekten spielen dezentrale Ansätze eine wichtige Rolle. Im wahrsten Sinne bürgernah ist die Entwicklung von Moritz Leg (18) und Patrick Schuster (20) vom Gymnasium Saarburg: Sie haben eine mobile Biogasanlage entworfen, mit der jeder bei sich zu Hause Strom erzeugen und direkt vor Ort nutzen könnte.

Kleine Windkraftanlagen zur Eigenversorgung
Marvin Hensen (19) aus Schwabstedt, Gewinner in der Kategorie Technik, möchte mehr Orte zur Produktion von Windstrom nutzen. Deshalb hat er einen Rundläufer entwickelt, der vertikal an bestehende Objekte wie Masten oder Schornsteine angebracht werden kann, ohne dass eine zusätzliche Erhöhung gebaut werden müsste. Mit Hensens Ansatz wäre es z. B. denkbar, dass sich Funkmasten selbst mit dem Strom versorgen, den sie zum Betrieb benötigen.

Speicher beschäftigen Nachwuchs-Wissenschaftler
Stark beschäftigen sich die Jungforscher in diesem Jahr auch mit Energiespeichern und Akkusystemen. Christian Brudy (17), Daniel Crusius (18) und Elias Chalwatzis (18) vom Goethe-Gymnasium Bensheim untersuchten Alternativen zum Lithium und gewannen damit in Hessen den ersten Platz im Bereich Chemie.
Lithium-Ionen-Akkus prägen mittlerweile unser tägliches Leben. Nach Ansicht der Schüler sind diese Akkus für großtechnische Anlagen jedoch zu teuer. Daher untersuchten sie kostengünstigere Akkusysteme, in denen die Lithium-Ionen durch andere Alkali- und Erdalkalimetall-Ionen ersetzt werden. Die Schüler stießen auf Nichtmetallsalze wie beispielsweise Ammoniumnitrat. Wird es in Wasser gelöst, so bildet sich ein Elektrolyt, der eine größere Strommenge speichern könne als ein vergleichbarer lithiumhaltiger Akku und zudem kürzere Ladezeiten aufweise. Als nächstes wollen die Schüler einen Prototyp konstruieren, der besser mit handelsüblichen Akkus vergleichbar sein soll.

Thema Energiewende in der jungen Generation stark verankert
Mehr als jedes zehnte Siegerprojekt aus den Landeswettbewerben gehört thematisch zur Energiewende. Das zeige, wie stark das Thema in der jungen Generation verankert sei, betont die AEE. „Bildung und Forschung sind die notwendige Grundlage für Innovationen, die für den Erfolg der Energiewende unabdingbar sind. Wenn schon Schüler das Thema aufgreifen und Forschungseinrichtungen Neuerungen hervorbringen, ist das Innovationspotenzial so unendlich wie die Kraft aus Sonne, Wind und Wasser“, so Vohrer.

02.05.2015 | Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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