Photovoltaik-Institut Berlin präsentiert neue Fehleranalyse für PV-Kraftwerke; automatisierte Prüfung von bis zu 1.000 Modulen pro Nacht

Das Photovoltaik-Institut Berlin (PI-Berlin) hat ein neues Verfahren zur Fehleranalyse bei PV-Kraftwerken entwickelt. Damit könnten Solarmodule ohne Demontage automatisiert und schneller als bisher untersucht werden, berichtet das Institut.

Das Verfahren ermögliche die Prüfung von bis zu 1.000 Modulen pro Nacht mittels Elektrolumineszenz-Messung (EL). Eine eigens entwickelte Software analysiert die Testbilder und soll Aufschluss darüber geben, welche Maßnahmen zur Fehlerbehebung ergriffen oder welche Module ausgetauscht werden sollten.
Die Experten des PI-Berlin haben das Verfahren, das unter anderem die Deutsche Bank als Grundlage für ihre Kraftwerksbewertungen nutzt, bereits in der Praxis angewendet.

Prüfbericht hilft Investoren und Betreibern von PV-Kraftwerken
„Wenn ein PV-Kraftwerk weniger Ertrag liefert als geplant, beginnt die Fehlersuche. Je schneller der Fehler gefunden wird, desto mehr Gewinn können Investoren und Betreiber mit der Anlage erzielen. Durch einen besonderen Messaufbau können wir hochaufgelöste Elektrolumineszenz-Bilder mehrerer Module gleichzeitig aufnehmen, das spart Zeit“, erklärt Dr. Juliane Berghold, Leiterin des Bereichs Modultechnologie und Forschung am PI-Berlin.
Im Prüfbericht wird jedes untersuchte Modul klassifiziert, um im Schadensfall die fehlerhaften Module zu lokalisieren und auszutauschen. Der Prüfbericht soll Investoren und Betreibern helfen, ihre Ansprüche an EPC-Unternehmen, Modulhersteller oder Versicherer durchzusetzen.


Fallbeispiel Italien: Fehlerhafte Solarmodule in kurzer Zeit aufgespürt
Das PI-Berlin hat mit dem neuen Prüfverfahren zum Beispiel ein Kraftwerk in Italien untersucht, das bereits nach der Inbetriebnahme deutlich weniger Ertrag lieferte als geplant. Die Ingenieure haben über 12.000 polykristalline Module in weniger als drei Wochen untersucht. Über 80 Prozent der installierten Solarmodule erwiesen sich als fehlerhaft. Viele zeigten im Zentrum starke Zellbrüche, die den Ertrag deutlich minderten. Der Investor veranlasste auf Basis des Gutachtens des Berliner Instituts schließlich den Austausch von mehreren Tausend Solarmodulen.
Das neue Testverfahren wird auf der Intersolar Europe vom 10.-12. Juni 2015 in München in Halle A1, Stand 451, vorgestellt.

 
03.06.2015 | Quelle: Photovoltaik-Institut Berlin | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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