Vom Altbau zur Energiespar-Immobilie: Eigentümer und Mieter profitieren von energetischer Sanierung mit Solarthermie

Solar-Kollektoren auf dem Dach, eine effiziente Gas-Brennwertheizung im Keller, Wärmeschutz an der Gebäudehülle – Sabine und Michael Wolff aus Friedrichshafen haben ihr Haus kürzlich energetisch saniert. Die Modernisierung soll in den nächsten Jahrzehnten mehr Geld einsparen, als sie gekostet hat, und den Wohnkomfort steigern.

Das Ehepaar hat sich bei einem Gebäudeenergieberater aus der Region informiert, der den Wolffs auch den Zugang zur finanziellen Förderung der staatlichen KfW ermöglichte. Die Kosten der Maßnahmen seien so spürbar gesunken, berichtet das baden-württembergische Landesprogramm Zukunft Altbau in einer Pressemitteilung.
„Ehrlich gesagt: Vor der Sanierung war das Haus eines der weniger schönen in der Siedlung“, sagt Sabine Wolff. „Auch energietechnisch war die Doppelhaushälfte auf dem Stand der 60er-Jahre.“
Der Energieberater besprach mit dem Paar die gewünschten Änderungen und stellte ein Konzept auf. „Seine fachliche Beratung hat sich für die Wolffs doppelt und dreifach ausgezahlt“, sagt Petra Hegen von Zukunft Altbau. „Er informierte nicht nur über die Energiespartechniken, sondern ebnete auch den Weg für eine finanzielle Förderung durch die KfW.“

KfW-Förderung nur über Gebäudeenergieberater erhältlich
Ohne die Dienstleistung eines bei der dena eingetragenen Gebäudeenergieberaters ist die Gewährung von zinsgünstigen Krediten und Zuschüssen der Förderbank nicht möglich. Rund 10.000 Euro Zuschuss gab es für die Wolffs – das sind gut 13 Prozent der Mehrkosten für die energetische Sanierung.

Die Aussichten für die Eigentümer sind verlockend: Der berechnete Endenergiebedarf soll nach der Sanierung um 75 % von 302 auf 75 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr sinken. Künftig lautet die KfW-Bezeichnung für den sanierten Altbau „Effizienzhaus 115“ – diese Gebäude benötigen nur 15 Prozent mehr Primärenergie als ein vergleichbarer Neubau.

Thermische Solaranlage zur Warmwasserbereitung
Für die Fenster wählten die Bauherren eine Dreifach-Wärmeschutzverglasung. Die Außenwand wurde mit einer 16 cm dicken Mineralwollschicht gedämmt, und unter den neuen Dachziegeln kamen 26 cm Dämmung zum Einsatz.
Die Warmwasserbereitung wird von einer thermischen Solaranlage unterstützt. Als zentrale Wärmequelle nutzen die Eigentümer eine Brennwert-Gasheizung. Ein Stückholzofen zur Heizungsunterstützung wurde im November 2014 eingebaut. Die energetischen Verbesserungen hätten den Wohnkomfort deutlich erhöht, berichten die Eigentümer.

Heizkosten sollen um rund 3.300 Euro pro Jahr sinken
Auch finanziell werden sich die energetischen Sanierungsmaßnahmen voraussichtlich lohnen: Die Heizkosten sollen durchschnittlich um rund 3.300 Euro pro Jahr sinken, so die Berechnung des Energieberaters. Die energetischen Mehrkosten betrugen 76.000 Euro abzüglich der 10.000 Euro Förderung. Die Einsparungen könnten die Kosten also nach rund 20 Jahren übersteigen.

20.06.2015 | Quelle: Zukunft Altbau | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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