Nachfrage nach Solarthermie zieht in Deutschland an; BAFA verzeichnet im Juni ein Drittel mehr Förderanträge als im Vorjahresmonat

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) verzeichnete im Juni 2015 ein deutlich gestiegenes Interesse an Solarthermie-Anlagen. Nach einer jüngsten Blog-Info des Amtes stieg die Zahl der Förderanträge gegenüber dem Vorjahresmonat um 32 % auf 2.728.

Grund sei die deutliche Verbesserung der Förderkonditionen durch die Bundesregierung, berichtet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar). Inzwischen nutzten bereits über zwei Millionen Haushalte und Betriebe in Deutschland Solarenergie für die Heizungsunterstützung oder Warmwasserbereitung.
„Der Umstieg auf Solarwärme war noch nie so attraktiv“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. Bis zum Beginn der neuen Heizperiode bleibe noch ausreichend Zeit für Information, Beratung und Installation einer Sonnenheizung. „Interessierte Verbraucher sollten ihr Vorhaben nicht auf die lange Bank schieben. Die Förderkonditionen wurden zwar deutlich verbessert, der Fördertopf bleibt für dieses Jahr aber unverändert auf rund 360 Millionen Euro limitiert.“

BSW-Solar rechnet 2015 mit einer Modernisierungswelle
Die Bundesregierung hat die Fördersätze für Solarthermie-Anlagen im April dieses Jahres um bis zu 100 Prozent angehoben. Neben höheren Zuschüssen gibt es jetzt auch eine „Abwrackprämie“ für alte Heizkessel. 2014 wurden nach Einschätzung des BSW-Solar 112.000 neue Solarwärme-Anlagen in Deutschland errichtet. Der Verband rechnet in diesem Jahr vor dem Hintergrund verbesserter Zuschüsse mit einer Modernisierungswelle und einem weiteren Anziehen der Nachfrage.

Die wichtigsten Änderungen der Förderung im Überblick
Die Mindestförderung für Solarwärme-Anlagen zur Heizungsunterstützung wurde von 1.500 auf 2.000 Euro angehoben. Bei größeren Anlagen mit einer Kollektorfläche von mehr als 14 qm winken höhere Zuschüsse. Wer die neue Solar-Anlage mit einer Heizungsmodernisierung verbindet, erhält zusätzliche Boni.
Förderfähig sind jetzt zudem zahlreiche Maßnahmen im Zusammenhang mit der Neuinstallation einer Solarwärmeanlage, aber auch Schritte zur Optimierung einer bereits in der Vergangenheit geförderten Anlage.
Neu ist, dass auch die Errichtung einer Solarthermie-Anlage auf Bestandsgebäuden bezuschusst wird, die ausschließlich der Warmwasserbereitung dient. Die Zuschüsse aus dem Marktanreizprogramm (MAP) betragen hier 50 Euro je angefangenem Quadratmeter Kollektorfläche, mindestens aber 500 Euro. Auch die Erweiterung bestehender Warmwasseranlagen wird gefördert.

09.07.2015 | Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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