EU ProSun begrüßt US-Entscheidung gegen chinesisches Photovoltaik-Dumping

Die europäische Solar-Industrieinitiative EU ProSun

begrüßt die Entscheidung der US-Regierung, die Maßnahmen gegen chinesisches Dumping fortzusetzen. Mit seiner am 08.07.2015 veröffentlichten Entscheidung bestätigte das US-Handelsministerium die seit 2012 geltenden Antidumping- und Antisubventionszölle in Höhe von über 30 Prozent gegen Photovoltaik-Importe aus der Volksrepublik.
„Dumping verstößt gegen grundlegende Regeln des internationalen Handels und zerstört jeden Wettbewerb. Fairer Wettbewerb ist aber die Grundlage für den nachhaltigen Ausbau der Erneuerbaren Energien“, kommentiert Milan Nitzschke, Präsident der europäischen Herstellerinitiative EU ProSun.
Angesichts des weiterhin massiven Dumpings chinesischer Unternehmen seien die Zölle nicht gesenkt sondern sogar leicht erhöht worden.
„Die USA zeigen, wie es geht. Seit der Einführung der Maßnahmen gegen chinesisches Dumping herrscht wieder Produktvielfalt in den USA und der US-Markt boomt.“
Tatsächlich sei der US-Markt drei Jahre nach Einführung der Antidumpingmaßnahmen der am stärksten wachsende Photovoltaik-Markt der Welt.
„Im letzten Jahr brachten die USA alle drei Wochen so viele Solaranlagen ans Netz wie 2008 im ganzen Jahr“, zitiert EU ProSun das Weiße Haus. Die USA hätten inzwischen Europa beim Ausbau der Photovoltaik überholt. Das Marktwachstum betrage 30 Prozent.
Die Obama-Regierung kündigte zudem ein neues Programm an, mit dem Solarenergie im Mietwohnbau, bezahlbaren Wohnungen und in öffentlichen Gebäuden stärker gefördert werden soll.

EU ProSun-Präsident Nitzschke: „Die USA sorgen für fairen Wettbewerb und legen Solar keine Steine in den Weg“
„Wir erleben in den USA heute ein völlig anderes Klima für Solarenergie als in Europa. Dabei geht es nicht um große finanzielle Förderung. Die ist in Amerika deutlich geringer als in den meisten Mitgliedsstaaten der EU. Aber die USA sorgen für fairen Wettbewerb und legen Solar keine Steine in den Weg. Es wäre schon viel gewonnen, wenn beispielsweise die deutsche Regierung sich endlich wieder klar für den Ausbau der Photovoltaik einsetzen würde, anstatt sich ständig neue Belastungen für die Nutzer von Solarstrom auszudenken“, so Nitzschke.
Aus Sicht der europäischen Solar-Hersteller könnten die USA Vorbildcharakter für Deutschland und Europa haben. Auch in der EU gelten seit 2013 Antidumpingzölle und zudem ein Mindestpreis für chinesische Importe.
Unternehmen wie Wacker Chemie, die ihr Geschäft maßgeblich in China machten, oder der Energieversorger EnBW hätten zuletzt für ein Auslaufen der Antidumpingmaßnahmen plädiert. Aus Sicht von EU ProSun ein absurder Vorstoß. Nitzschke: „Die Forderung, Dumping zuzulassen ist, als ob der Freundeskreis Lance Armstrong fordert, die Dopingkontrollen bei der Tour der France abzuschaffen. Man kann keinen Wettbewerb auf illegalen Einfuhrpraktiken aufbauen. Im Gegenteil, das Beispiel USA zeigt, dass effektive Antidumpingmaßnahmen, fairer Wettbewerb und eine klare politische Linie zum erfolgreichen Ausbau der Solarenergie führen.“

10.07.2015 | Quelle: EU ProSun | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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