Aluminium schmelzen mit Solarkraft

Solarthemen 452.Im Projekt SOLAM (Solares Schmelzen von Aluminium in einem direkt bestrahlten Drehrohrofen) wollen Wissenschaftler und Unternehmen aus Deutschland und Süd­afrika ein Verfahren erarbeiten, wie Aluminium-Gießereien Solarenergie zum Schmel­zen des Metalls einsetzen können.

Koordiniert wird das Projekt am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) von Projektleiterin Martina Neises-von Puttkamer. Im ersten Schritt gehe es dabei um eine Pilotanlage für zu recycelndes Aluminium: „Zunächst wird ein kleiner Drehrohrreaktor im Sonnenofen hier in Köln getestet. Die anvisierte Menge an Aluminiumschrott, die wir aufschmelzen wollen, beträgt 2 Kilogramm.“ Ein solcher solarer Drehrohrofen, an deren Entwicklung auch die Aachener aixprocess GmbH beteiligt ist, ähnelt nach Aussage des DLR einer langezogen Waschmaschinentrommel, die sich langsam dreht. Darin wird das Aluminium durchmischt und durch konzentrierte Sonnenenergie mit etwa 700 Grad erhitzt. Parallel zur kleinen Anlage werde ein größerer Drehrohrofen gebaut, der im Jahr 2017 auf einem Solarturm in Jülich getestet werden solle, sagt Neises-von Puttkamer. Dort liege die anvisierte Menge bei etwa 20 kg. „Damit sind wir von einer industriellen Größenordnung natürlich noch weit entfernt.“ Doch die Bedingungen für eine Großanlage seien in Südafrika „nicht schlecht“. Es gebe genug Sonne und Südafrika wolle die eigenen CO2-Emissionen senken. So sei es sinnvoll, die jetzt mit Strom arbeitenden Induktionsöfen durch Solaröfen zu ersetzen. Allerdings müsse man eine langfristige Entwicklung von mehr als zehn Jahren veranschlagen, bis ein Solarofen konkurrenzfähig sei. Text: Andreas Witt Foto: DLR

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