dena-Chef Kuhlmann lobt Leistung der Netzbetreiber für die Sicherheit der Stromversorgung in Deutschland

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) wertet die außerordentlich guten Zahlen zur Sicherheit der Stromversorgung in Deutschland vor allem als großen Erfolg der Netzbetreiber, aber auch der Bundesnetzagentur.

Die durchschnittliche Dauer von Stromausfällen pro Verbraucher lag nach einem Bericht der Bundesnetzagentur im Jahr 2014 bei nur 12 Minuten und 28 Sekunden. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Erfassung im Jahr 2006.

Zahl der Eingriffe in den Netzbetrieb steigt
„Die hohe Sicherheit der Stromversorgung in Deutschland ist alles andere als selbstverständlich. Die Energiewende stellt die Netzbetreiber vor enorme Herausforderungen. Die Zahl der Stresssituationen und der Eingriffe in den Netzbetrieb steigt, auch für unsere europäischen Nachbarn“, kommentiert Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung.
„Trotzdem schaffen es die rund 900 Netzbetreiber und die vier Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland, die Verbraucher so zuverlässig wie nie zuvor mit Strom zu versorgen. Das ist ein beachtlicher Erfolg und verdient große Anerkennung.“

Stärker wechselnde Belastungen im Netz durch Windenergie- und Photovoltaik-Anlagen
Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere von wetterabhängigen Windenergie- und Photovoltaik-Anlagen, wechseln die Belastungen im Netz stärker und der Strom muss tendenziell über weitere Entfernungen transportiert werden. Gleichzeitig stehen konventionelle Kraftwerke immer weniger zur Verfügung, um mit sogenannten Systemdienstleistungen die Spannung und die Frequenz zu stabilisieren oder die Versorgung nach Störungen wiederherzustellen. Auch der Ausbau der Übertragungsnetze verzögert sich.

Mehr Flexibilität in allen Teilen des Stromsystems nötig
„Es ist eine große Leistung, die deutsche Stromversorgung auf so einem hohen Niveau zu garantieren. Dies zeigt, dass die Energiewende nicht nur auf der Erzeugungsseite Innovationen hervorbringt, sondern auch bei systemischen Fragen. Es gibt auch weiterhin noch viel zu tun. Wir müssen den Netzausbau vorantreiben, Speicherlösungen weiterentwickeln, Potenziale zur flexiblen Steuerung des Stromverbrauchs in Unternehmen erschließen, effiziente konventionelle Kraftwerke als Reserve vorhalten, neue Wege zur Bereitstellung von Systemdienstleistungen finden. Kurz: Wir brauchen vor allem mehr Flexibilität in allen Teilen des Stromsystems. Das ist ein guter Moment für innovative Unternehmen. Auch die Digitalisierung der Energiewelt wird hier wichtige Impulse geben“, betont Kuhlmann.

Plattform Systemdienstleistungen koordiniert Akteure auf neuen Wege für den sicheren Netzbetrieb
Die dena begleitet die Veränderungen im Stromsystem seit Jahren mit Expertisen, Pilotprojekten und Dialogangeboten. Zum Beispiel hat sie umfangreiche Studien zum Aus- und Umbaubedarf der Übertragungs- und Verteilnetze erstellt. In der Plattform Systemdienstleistungen koordiniert die dena den Austausch aller relevanten Akteure, um neue Wege für den sicheren Netzbetrieb zu finden. Dazu gehören die Weiterentwicklung von Technologien und Produkten, die enge Zusammenarbeit zwischen Übertragungsnetzbetreibern, Verteilnetzbetreibern und Anlagenbetreibern sowie die Gestaltung der Rahmenbedingungen und Marktanreize.
Weitere Informationen zur dena-Plattform Systemdienstleistungen und den Netz-Expertisen der dena unter: www.plattform-systemdienstleistungen.de.

24.08.2015 | Quelle: dena | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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