Britische Organisationen bitten Premierminister um weitere Förderung von kleinen Erneuerbare-Energien-Anlagen über die Einspeisevergütung

Eine Vereinigung von hundert britischen Organisationen, die Zehntausende Arbeiter, Kleinunternehmer, Einzelhändler, Landwirte, Kooperativen und kommunale Vertreter repräsentieren, hat sich in einem Brief an den Premierminister für die weitere Förderung von Kleinanlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien eingesetzt. Wie die Sunday Times berichtete, soll die Einspeisevergütung (FiT) im UK bald drastisch gekürzt werden.

Das FiT-System ermöglicht Einzelpersonen und Gemeinschaften die Installation einer eigenen Solarstrom-Anlage und sichert ihnen eine Vergütung pro erzeugter Kilowattstunde Strom. Bisher haben fast 700.000 britische Haushalte EE-Anlagen installiert, in dem meisten Fällen Photovoltaik-Dachanlagen.
“Wir bitten den Premierminister darum, die Energiepolitik wieder in die Hand zu nehmen, nachdem diesen Sommer sehr schädliche Entscheidungen getroffen wurden“, sagte Leonie Greene vom britischen Solar-Handelsverband (STA).
“Die Regierung sagt, sie wolle, dass Haushalte Geld sparen – das kann sie am besten tun, indem sie vorausdenkt und einen stabilen Weg hin zur Photovoltaik-Netzparität ebnet.“

Plötzliche, unerwartete Angriffe auf den Erneuerbaren-Sektor
Der Brief wurde von Einzelpersonen und Gruppen unterzeichnet, darunter Stadtratsvorsitzende, ein Lehreverband, Klimaforscher, die Diözese von London, der Elektro-Handwerker-Verband, Einzelhandelsriesen wie IKEA, Kingfisher und die Hanson Group. Er ist eine Reaktion auf plötzliche, unerwartete Angriffe auf den Erneuerbaren-Sektor in den ersten Monaten der neuen Regierung.
“Die Einspeisevergütung legt die Stromerzeugung in die Hände der Menschen und Gemeinden“, kommentierte Julia Groves, Geschäftsführerin der Crowdfunding-Plattform Trillion Fund und Mit-Unterzeichnerin. „Anstatt uns das wegzunehmen, sollte die Regierung sicherstellen, dass sie die Förderung aufrecht erhält, da die Kosten weiter sinken.“

FiT-Programm als erfolgreiches Mittel zur CO2-Minderung
Leo Murray von der Klimakampagne 10:10 fügte hinzu: „Die Regierung hätte keinen schlechteren Zeitpunkt wählen können, um ihr Bekenntnis zu erneuerbaren Energien in Frage zu stellen. Großbritannien wird auf der UN-Klimakonferenz im Dezember in Paris nicht ernst genommen, wenn sie das Vertrauen in unsere nationalen Pläne zur CO2-Minderung untergräbt. Die Einspeisevergütung zählt zu den erfolgreichsten und populärsten Teilen dieser Pläne. Wenn der Ausbau der Erneuerbaren mit dem FiT-Programm so weiter wächst, wäre das ein klares Signal, dass David Cameron den Klimawandel immer noch ernsthaft bekämpfen will.“
Die britische Solar-Industrie errichtete bisher 99 % ihrer Anlagen (bzw. 84 % der installierten Leistung) im Rahmen der Einspeisevergütung. Nun kämpft sie mit einem ganzen Katalog an Kürzungen, die größere Photovoltaik-Projekte und Nullenergiehäuser betreffen.
Einige der durch den FiT geförderten Technologien bräuchten nur eine kurze Förderdauer zu relativ geringen Kosten, bevor sie Netzparität erreichen, betont der STA.
Zum Bericht in der Sunday Times
Zum offiziellen Brief geht es hier.

25.08.2015 | Quelle: STA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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