Bundesverband Erneuerbare Energie empfiehlt: Heizung jetzt umrüsten; niedrige Sommerpreise für Solarthermie-Anlagen

Der Anteil erneuerbarer Energien am deutschen Stromverbrauch ist auf 32,5 Prozent gestiegen. Im Heizungskeller hingegen stagnieren die Zahlen. Dabei war der Umstieg auf erneuerbare Wärme dank staatlicher Förderungen noch nie so attraktiv wie heute, berichtet der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE, Berlin).

Während es im Herbst schwierig wird, einen Installateur zu finden, der die neue Heizung einbaut, profitieren Kunden jetzt von niedrigen Sommerpreisen bei Solarthermie-Anlagen, Wärmepumpen, Erdwärmeheizungen oder Holzbrennstoffen. Experten raten daher, die Modernisierung nicht auf die lange Bank zu schieben.

Lukrative Abwrackprämie für alte, ineffiziente Heizungen

Seit April 2015 gelten neue Fördersätze im Programm zur Nutzung Erneuerbarer Energien im Wärmemarkt (Marktanreizprogramm, MAP). Dahinter verbirgt sich eine lukrative Abwrackprämie für alte, ineffiziente Heizungen. Als Mindestzuschuss werden 2.000 Euro gezahlt. Wer gleichzeitig eine Solarwärme-Anlage zusammen mit einer Wärmepumpe oder einer Holzheizung errichtet, erhält durch den Kombinationsbonus 500 Euro zusätzlich. Wird eine Heizung etwa durch eine effiziente Solar-Pellets-Kombianlage ersetzt, gibt es mindestens 6.000 Euro. Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch die Förderung im Neubau wieder möglich.
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) verzeichnete im Juni ein deutlich gestiegenes Interesse. „Da der Topf der Bundesregierung in diesem Jahr auf rund 360 Millionen Euro begrenzt ist, sollte man jetzt umrüsten, um noch von der Förderung zu profitieren“, empfiehlt Dr. Hermann Falk vom BEE.

Ist-Zustand überprüfen
Rund 70 Prozent der Heizungen in Deutschland sind veraltet und müssen umgerüstet werden. Allein mit einem Austausch gegen moderne Heiztechnik könnten bis zu 15 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland eingespart werden, betont der Verband. Wenn eine Heizung schon über 20 Jahre in Betrieb ist, sollte sie zunächst überprüft werden, rät der BEE.

Technologien kombinieren
Verschiedene Erneuerbaren-Technologien stehen für den Umstieg auf eine saubere Wärmeversorgung zur Verfügung: Solarthermie, Holzbrennstoffe, pflanzliche Öle, Erdwärme, Wärmepumpen und Biogas.
Für Solar-Kollektoren beispielsweise ist eine geeignete Fläche auf dem Dach oder an der Fassade erforderlich. Optimal ist eine geneigte Dachfläche, die nach Süden weist – Ost- und Westdächer kommen auch infrage. Ausreichend Platz braucht der Wärmespeicher im Keller, der häufig aber ohnehin Teil des Heizsystems ist.
Auch der Anschluss an ein Wärmenetz kann interessant sein. Insbesondere in ländlichen Regionen wird die Wärme in diesen Netzen typischerweise von Biomasseanlagen gespeist.
Die verschiedenen Technologien lassen sich auch kombinieren – etwa eine Wärmepumpe mit einer Photovoltaik-Anlage.

Beratung und Förderung
Für den Umstieg auf erneuerbare Wärme empfiehlt der BEE, einen Energieberater zu beauftragen. Er sollte neutral und gewerkeübergreifend beraten.
Der Energieberater unterstützt Sie auch beim Antrag auf staatliche Fördergelder. Häufig wird die Förderung mit einem Kredit des KfW-Programms „Energieeffizientes Sanieren“ kombiniert. Dabei stellt die KfW Bankengruppe bis zu 50.000 Euro zu attraktiven Konditionen bereit.

02.09.2015 | Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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