Studie: Kohleausstieg ist machbar

Solarthemen 455.Für das rheinland-pfälzische Energieministerium hat Prof. Uwe Leprich vom Institut für ZukunftsEnergieSysteme (IZES) ermittelt, ob ein Ausstieg aus der Kohleverstromung in Deutschland möglich wäre.

Dabei geht Leprich davon aus, Kohlekraftwerkskapazitäten durch Gaskraftwerke zu ersetzen. Dies würde, wie es auch andere Studien schon gezeigt haben, die Flexibilisierung des Strommarktes erleichtern, weil Gaskraftwerke leichter regelbar und die Fixkosten geringer sind. Gaskraftwerke passen also grundsätzlich besser zu einem wachsenden Anteil an Wind- und Solarstrom. Technisch wäre ein Ausstieg also kein Problem. Leprich vergleicht vier Szenarien, die sich durch den Anteil an Kohlestrom unterscheiden. Dabei zeigt sich, dass ein höherer Anteil an Gaskraftwerken zwar trotz geringerer Fixkosten zu höheren Strompreisen führen kann, dass aber zumindest mittelfristig das Szenario mit dem höchsten Kohleanteil nicht das wirtschaftlich günstigste ist. Entscheidend kommt es jedoch auf die Preise für Emissionszertifikate an. Würden das europäische Handelssystem nicht reformiert und keine Zertifikate vom Markt genommen, so macht die Studie deutlich, dann würden die Differenzkosten zum Alternativmodell erhöht. In einem zweiten Teil der Studie wird von Prof. Stefan Klinski von der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin ermittelt, ob einem Kohleausstieg rechtliche Probleme entgegenstünden. Dies ist laut Klinski nicht der Fall. Die Regierung habe ausreichende Spielräume, ohne Entschädigungsansprüche der Kraftwerksbetreiber befürchten zu müssen. Text: Andreas Witt

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