Intelligente Energiespeicherung für die Nordseeinsel Borkum: EU fördert Praxistest mit neun Millionen Euro

Die Nordseeinsel Borkum will den Anteil erneuerbarer Energien erhöhen und sich einen großen Schritt weiter in Richtung Energieautarkie bewegen.

Rückenwind dafür erhält Borkum seit Januar 2015 durch das EU-Projekt „NETfficient“, das mit rund neun Millionen Euro von der Europäischen Kommission im Programm „Horizont 2020“ gefördert wird, berichtet das Steinbeis-Europa-Zentrum.

Innovative Speicher-Technologien in der konkreten Anwendung
13 Forschungseinrichtungen, Großunternehmen, KMU und Stadtverwaltungen aus sieben europäischen Ländern demonstrieren intelligente Energiespeicher-Technologien und effiziente Energiemanagement-Systeme in einem realen Netz auf Borkum. Als innovative Speicher-Technologien kommen unter anderem gebrauchte Batterien von Elektrofahrzeugen, Superkapazitoren, Lithium-Ionen-Batterien und hybride Heimtechnologien zum Einsatz.
Eine starke Marktorientierung sei durch die konkrete Anwendung in Wohnhäusern, öffentlichen Gebäuden und bei der Straßenbeleuchtung garantiert, heißt es in der Pressemitteilung.

Speicherungs- und Verteilungsmethoden im Fokus
„NETfficient geht eines der dringendsten Probleme des Energiemarktes an, da die Generierung von erneuerbaren Energien nicht mehr das eigentliche Problem ist, sondern die Speicherungs- und Verteilungsmethoden, bedingt durch den Zeitunterschied zwischen der Verfügbarkeit erneuerbarer Ressourcen und der Hochphase des Energiebedarfs. Wir sind stolz, dass Borkum als Pilotinsel dienen kann, um die Umsetzbarkeit eines innovativen und effektiven Energiemanagement-Systems zu demonstrieren, indem ein intelligentes lokales Stromnetz in eine reale Umgebung eingebunden wird“, sagte der Projektpartner von den Stadtwerken Borkum, Olaf Look.
NETfficient startete im Januar 2015 und ist auf vier Jahre angelegt. Im Projekt wird ein Energiemanagement-System entwickelt, welches intelligente Energiespeicher und verbesserte Verteilungs-Technologien integriert und diese in das Energieversorgungs-System der Insel einbindet. Damit sollen Lösungen für eine effizientere Nutzung der bereits vorhandenen erneuerbaren Energiequellen erarbeitet und die CO2-Emmissionen sowie die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduziert werden.

Das Steinbeis-Europa-Zentrum unterstützt als Projektpartner den spanischen Koordinator Ayesa Advanced Technologies S.A. beim administrativen und finanziellen Projektmanagement und ist für die Kommunikation sowie für die Verbreitung und Verwertung der Ergebnisse verantwortlich.

14.09.2015 | Quelle: Steinbeis-Europa-Zentrum; Bild: Wikipedia | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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