Faktencheck Photovoltaik: Neue Broschüre wird auf den Energiewendetagen präsentiert

Kritiker der Photovoltaik argumentieren häufig, Solarstrom-Anlagen würden den Strom immer teurer machen, trügen nicht zum Klimaschutz bei und lohnten sich auch wirtschaftlich nicht.

In einer neuen Broschüre, herausgegeben vom Solar Cluster Baden-Württemberg (Stuttgart) nehmen Forschungsinstitute, Stadtwerke und Solarunternehmen faktenreich Stellung zu dieser Kritik. Sie kommen zu dem Fazit, dass die Vorbehalte gegenüber der Solarenergie meistens falsch oder irreführend sind. Die Broschüre wird am 19. September 2015 auf den Energiewendetagen in Stuttgart vorgestellt.
„Wir möchten mit der neuen Broschüre zur Versachlichung beitragen und einen neuen Blickwinkel in die Diskussion einbringen“, sagt Geschäftsführer der Branchenvereinigung, Carsten Tschamber.

Photovoltaik-Eigenverbrauch lohnt sich nach wie vor
Für Hausbesitzer lohne sich die Solarstrom-Erzeugung mit erhöhtem Eigenverbrauch und guter Planung weiterhin, betont der Verband. Ebenfalls attraktiv seien die Renditeaussichten für Anlagen auf Firmendächern – trotz der Eigenverbrauchsbelastung seit dem Sommer 2014. In beiden Fällen rechne sich die Investition oft bereits nach 10 bis 13 Jahren. Über die Anlagenlaufzeit sei eine jährliche Rendite von 4 bis 6 Prozent möglich, vorausgesetzt, Stromverbrauch und Erzeugung sind aufeinander abgestimmt.

Photovoltaik-Anlagen vermeiden Treibhausgase
Die Solarstrom-Erzeugung vermeidet außerdem CO2-Emissionen: Photovoltaik-Anlagen brauchen rund zwei Jahre, um die zu ihrer Herstellung benötigte Energie zu erzeugen. Ab diesem Zeitpunkt tragen sie maßgeblich zur Vermeidung von Treibhausgasen bei, betont das Solar Cluster. Im Jahr 2014 wurden auf diese Weise bundesweit fast 24 Millionen Tonnen CO2 vermieden. Das entspricht dem Treibhausgasausstoß von etwa 560.000 Vierpersonenhaushalten.

Photovoltaik führt langfristig zu sinkenden Strompreisen
Beim Thema Stromkosten kommt die Broschüre zu dem Schluss, dass die Photovoltaik mittelfristig zu stabilen und später sogar zu sinkenden Strompreisen führt. Die EEG-Umlage beträgt zwar 6 Cent pro Kilowattstunde, jedoch entfällt nur ein Teil auf den Ausbau der Photovoltaik. Und dieser Betrag sei eine Investition für die Zukunft, betont der Verband.
Mittlerweile seien die Kosten für Photovoltaik-Anlagen so stark gesunken, dass weitere PV-Kraftwerke nur noch einen verschwindend geringen Einfluss auf die Strompreise hätten. Unter Kostengesichtspunkten bestehe also kein Grund, den Ausbau der Photovoltaik auszubremsen – im Gegenteil: Gerade jetzt, wo sie so günstig ist, sollte der Ausbau beschleunigt werden, empfiehlt das Solar Cluster.


16.09.2015 | Quelle: Solar Cluster Baden-Württemberg e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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