Vereinte Nationen beschließen Ausbau erneuerbarer Energieversorgung bis 2030 als Ziel

Auf der UN-Generalversammlung am vergangenen Wochenende in New York war der Ausbau der erneuerbaren Energien unter den 17 „Zielen zur Nachhaltigen Entwicklung“, auf die sich die Weltgemeinschaft geeinigt hat.

„Politik und Gesellschaft sollten diesen Rückenwind der Vereinten Nationen nutzen, um den Umbau der Energieversorgung weiter mutig voranzubringen“, sagt der Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE, Berlin), Philipp Vohrer.

Ziel: deutliche Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien im globalen Energiemix
Mit den 17 neuen Zielen zur nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs) knüpfen die UN an ihre acht im Jahr 2000 verabschiedeten Millenniumsziele an, die unter anderem einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt anstrebten. Die SDGs fordern bis 2030 eine deutliche Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien im globalen Energiemix.
An einer konkreteren Zielvorgabe fehle es allerdings, kritisiert die AEE. Andere UN-Gremien seien da schon weiter: So hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon im Rahmen der UN-Initiative „Sustainable Energy for all“ das Ziel ausgegeben, bis 2030 den Anteil erneuerbarer Energien am globalen Energiemix auf 30 Prozent zu verdoppeln. Diesen Wert hat sich auch die Bundesregierung für den Anteil der Erneuerbaren am Endenergieverbrauch zum Ziel gesetzt. Die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) hält sogar deutlich mehr, auch in Deutschland, für möglich.

AEE: Technologien zu einer starken Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien stehen zur Verfügung
Die IRENA mahnt in ihrer Studie „REmap 2030“ an, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, um den EE-Anteil deutlich zu erhöhen. Bei einem „Weiter so wie bisher“ würde der Anteil bis 2030 demnach weltweit nur auf 21 Prozent steigen, statt auf 36 Prozent, wie im ehrgeizigeren IRENA-Plan. „Die Technologien zu einer starken Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien stehen zur Verfügung. Allerdings sehen sich die Erneuerbaren vielerorts unfairen Wettbewerbsbedingungen ausgesetzt“, sagt Vohrer.
Zwar schienen fossile Energien durch den Ölpreisverfall verbilligt, doch ihre wahren Kosten stünden nicht auf Stromrechnung, Zapfsäule und Heizkostenabrechnung. Paradoxerweise seien es trotzdem die fossilen Energien, auf die weltweit die meisten staatlichen Subventionen entfielen. So beziffert der Internationale Währungsfonds (IWF) die staatliche Unterstützung für die fossilen Energien pro Jahr auf 5.300 Milliarden US-Dollar.

Immer mehr Bürger können erneuerbare Energien nutzen
„Gerade ärmere Bevölkerungsschichten leiden verstärkt unter den verheerenden Umweltauswirkungen des Abbaus fossiler Rohstoffe. Hingegen ertüchtigt die Kostenentwicklung bei erneuerbaren Energien nicht nur in Industriestaaten, sondern auch in Entwicklungsländern immer mehr Bürger, an einer günstigen Energieversorgung mit erneuerbaren Energien teilzuhaben. Diese Entwicklung benötigt politischen Rückenwind“, fordert Vohrer.

28.09.2015 | Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Schließen