Bundesverband Erneuerbare Energie rechnet 2016 mit einer stabilen bis leicht steigenden EEG-Umlage

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE, Berlin) erwartet 2016 eine stabile oder leicht steigende EEG-Umlage von 6,2 bis 6,5 Cent. Steigende Strompreise für private Verbraucher seien indes nicht zu rechtfertigen, betont der Verband.

„Der Strompreis kann 2016 auch dann stabil bleiben, falls die EEG-Umlage leicht steigt“, sagt BEE-Geschäftsführer Dr. Hermann Falk. „Die seit Jahren sinkenden Strompreise an der Börse halten die Preiswaage für die Haushaltskunden im Gleichgewicht.“

Fallende Börsenstrompreise ermöglichen Preissenkungen
Fallende Börsenstrompreise erhöhen einerseits die EEG-Umlage, andererseits verbilligen sie den Einkaufspreis der Vertriebe und ermöglichen daher Preissenkungen. Mit etwas Zeitverzögerung seien die Preissenkungen an den Großhandelsmärkten nun auch in den mehrjährigen Vertriebskalkulationen der Stromversorger angekommen und könnten so den Spielraum schaffen, so der BEE.

Seine Berechnungen ergaben, dass bei einer leichten Erhöhung die niedrigen Vertriebspreise sogar zu einer leichten Absenkung der Haushaltspreise führen könnten. Industrielle Abnehmer profitierten ohnehin von den niedrigen Stromeinkaufspreisen oder seien, wie die stromintensiven Unternehmen, von der EEG-Umlage befreit, betont der Verband.

Industrieprivilegien und Börsenstrompreise beeinflussen EEG-Umlage
Diese „Industrieprivilegien“ beeinflussen zusammen mit den fallenden Börsenstrompreisen die Höhe der EEG-Umlage am stärksten. Während die Industrieprivilegien im kommenden Jahr auf dem gleichen Niveau bleiben dürften wie 2015, sinkt der Börsenstrompreis weiterhin und wird nach BEE-Schätzung auf unter 3 Cent fallen. Der Verband erwartet, dass sich dieser Trend, obwohl bereits ein sehr niedriges Preisniveau erreicht ist, noch fortsetzen wird.

Des Weiteren sind im Jahr 2015 einige Offshore-Windparks in Betrieb gegangen. Der nach einigen Verzögerungen nun konzentrierte Neubau sei temporär auch bei der EEG-Umlage bemerkbar, so Falk. „Ab 2020 rechnen wir damit, dass die Kosten für neu installierte Offshore-Windkraftanlagen um bis zu 30 Prozent zurückgehen.“

08.10.2015 | Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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