THEnergy sieht steigenden Druck auf Hotels hinsichtlich des Einsatzes von Solar- und Windenergie als Ersatz von Diesel-Generatoren

Die zur WHO gehörende Internationale Agentur für Krebsforschung klassifizierte im Jahre 2012 Diesel-Abgase als Krebs erregend für den Menschen, da genügend Beweise vorlägen, dass das Ausgesetztsein zu einem erhöhten Risiko von Lungenkrebs führe.

Solar- bzw. Wind-Diesel-Hybrid-Anwendungen senkten nicht nur das Gesundheitsrisiko für Touristen und Hotelangestellte in abgelegenen Regionen, erneuerbare Energien seien oft sogar bis zu 75 % preiswerter als Dieselstrom, berichtet Dr. Thomas Hillig Energy Consulting (THEnergy, München).
Oft befinden sich Urlaubsresorts und -hotels an abgelegenen Orten, die nicht an das Stromnetz angeschlossen sind. Diese Unterkünfte verwenden normalerweise Dieselgeneratoren zur Stromerzeugung. Häufig werden diese nicht gut gewartet und sind daher besonders schädlich. In vielen Urlaubsgebieten gibt es keine Grenzwerte für die Emissionen von Dieselgeneratoren. Die Abgase könnten eine große Gesundheitsgefahr für Touristen und Angestellte darstellen, betont Hillig.

Photovoltaik- und Wind-Lösungen als Alternative zu Dieselgeneratoren
In den letzten Jahren sind Photovoltaik- und Wind-Lösungen sehr preiswert geworden und sind daher eine Alternative zur alleinigen Verwendung von Dieselgeneratoren. In Hybrid-Lösungen senken Solar- und Windenergie den Dieselverbrauch erheblich. Im Idealfall werden Dieselgeneratoren tagsüber höchstens noch als Reserve verwendet. An vielen abgelegenen Orten ist Dieselstrom aufgrund hoher Transportkosten besonders teuer. In Solar- bzw. Wind-Diesel-Hybrid-Anwendungen sind erneuerbare Energien laut Hillig oft bis zu 75 % preiswerter als Dieselstrom. Der Einsatz von Stromspeichern ist der nächste Schritt. Da Batteriepreise stetig fallen, kann es sinnvoll sein, die Dieselgeneratoren komplett abzuschalten – auch während der Nacht.

Investitions-Ausgaben sind der Hauptkostenfaktor bei Photovoltaik- und Windanlagen
Das Haupthemmnis ist allerdings, dass die Stromrechnung bei Photovoltaik- und Windanlagen üblicherweise im Voraus bezahlt werden muss. Investitions-Ausgaben sind der Hauptkostenfaktor, wohingegen während der Lebenszeit der Anlage über 20–30 Jahre keine Kosten für Brennstoff anfallen.
Innovative Geschäftsmodelle ändern diese Paradigmen. „Wir arbeiten mit externen Investoren, die bereit sind, die Investitionen zu tätigen und den Solar- bzw. Windstrom an größere Hotels bzw. Resorts zu verkaufen“, erklärt Hillig. Es gebe darüber hinaus noch zusätzliche Vorteile von Solar- und Windenergie an Urlaubszielen: Wind- und insbesondere Solarstromanlagen reduzieren den Lärmpegel im Vergleich zu Dieselgeneratoren erheblich. Zudem ist der Transport von Diesel zu Inseln häufig eine große Umweltgefahr. „Wir haben Diesel-Tanker in Ökosystemen wie den Galapagos-Inseln sinken und einzigartige Natur zerstören sehen“, fügt Hillig hinzu.

Hillig: VW-Skandal wird das Bewusstsein von Touristen schärfen
THEnergy hat im Juni die Plattform „Erneuerbare Energien auf Inseln“ ins Leben gerufen. Sie umfasst eine Datenbank mit erneuerbaren Energie-Lösungen auf Inseln, mit Schwerpunkt Hotels und Resorts. Allerdings hätten viele Hotels PV- und Wind-Anlagen noch nicht einmal in Erwägung gezogen, betont Hillig. Der Volkswagen-Skandal verdeutliche, dass Diesel normalerweise sehr schmutzig und krebserregend ist. Der Skandal werde dafür das Bewusstsein von Touristen schärfen.
„Wir haben zuletzt viele Signale dafür gesehen, dass sich mehr und mehr Hotels und Resorts mit Solar- und Wind-Lösungen auseinandersetzen. Der Volkswagen-Skandal wird das Bewusstsein von Touristen hinsichtlich der Gefahren von Diesel weiter erhöhen. Wir werden zahlreiche progressive Hotels und Resorts sehen, die bald in erneuerbare Energien investieren werden“, so Hillig.
Die Datenbank mit erneuerbaren Energie-Lösungen auf Inseln finden Sie unter: www.th-energy.net/

20.10.2015 | Quelle: Dr. Thomas Hillig Energy Consulting | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen