Solar Alliance for Europe: Nur der Wegfall von Photovoltaik-Handelsbeschränkungen schafft langfristig volle Auftragsbücher

„Der Solar-Markt in Deutschland braucht mehr Schwung“, fordert die Solar Alliance for Europe (SAFE). Zwar könnten rund 50.000 Handwerksbetriebe in Deutschland Photovoltaik-Anlagen installieren, doch viele hätten diesen Zweig in den letzten Jahren aufgegeben, weil der Zubau zurückgegangen ist.

Ein Hauptgrund sieht die Allianz in den durch EU-Strafzölle künstlich verteuerten Solarmodulen und –zellen. „Durch den Wegfall von Handelsbeschränkungen wird der Solarmarkt entscheidend belebt werden“, ist SAFE-Sprecher Dr. Holger Krawinkel überzeugt.
Dies bestätigt Michael Tittmann, Geschäftsführer von Tittmann Solar (Waiblingen). Er erklärt die Situation der Installationsbetriebe: „Kurzfristig kann es für Installateure, aber auch Großhändler, attraktiv erscheinen, wenn Preise, z. B. durch Zölle, künstlich hoch gehalten werden. Ich verstehe die Kollegen, die sich scheinbar EU ProSun anschließen, wie jetzt bekannt wurde. Allerdings teile ich die Meinung nicht, dass Strafzölle auf chinesische Module den Installateuren langfristig Aufträge sichern. Statt eines hochpreisigen Nischenmarktes brauchen wir in Europa günstigere Solarenergie. Davon profitieren dann auch wieder Tausende von Installationsbetrieben.“

Krawinkel: Kapazität des Handwerks liegt brach
Die Zubauprognosen für die nächsten beiden Jahre liegen mit 1,2 bis 1,3 GW für Deutschland bei der Hälfte des von Bundesregierung vorgegebenen Ausbaukorridors von 2,4–2,6 GW. „Die Kapazität des Handwerks ist mindestens fünfmal so hoch. Sie liegen derzeit brach“, so Krawinkel. Wer den Installateuren Hoffnungen mache, die Politik werde diese Tendenz durch eine Erhöhung der Vergütung umkehren, streue ihnen Sand in Augen. „Die einzige realistische Chance für eine Erholung des deutschen und europäischen Solarmarkts besteht in der Abschaffung der Strafzölle. Sinken die Modulpreise, kann auch Solarenergie günstiger erzeugt werden, und die Nachfrage steigt wieder.“

22.10.2015 | Quelle: Solar Alliance for Europe (SAFE) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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