BEE: Pilotprojekte und Förderprogramm stellen wichtige Weichen für Stromspeicher als Teil der Energiewende

Mit einem Spatenstich in Lünen am 03.11.2015 stoßen Primärregel-Energiespeicher in eine neue Größendimension vor: Mit 13 Megawatt wird der von der Daimler AG betriebene Batteriespeicher der derzeit größte 2nd-use Energiespeicher weltweit sein.

Das bislang einzigartige dieses Großbatteriespeichers: Er besteht aus gebrauchten Batterien von Elektroautos. Damit ist offensichtlich: Der Ausbau der Elektromobilität wird auch den Stromsektor revolutionieren – und umgekehrt.
In Zukunft werden für den stationären Zweitnutzungsmarkt in großem Umfang günstig Batterien zur Verfügung stehen, die bereits im Verkehrssektor genutzt wurden.
Gerade mal drei Batterien der Tesla S-Klasse ergeben ein Megawatt Batterieleistung; 16 dieser Batterien können bereits eine Megawattstunde Strom speichern.
Im nächsten Jahrzehnt soll es Millionen Elektrofahrzeuge geben, deren Batterien schrittweise in die Zweitnutzung überführt werden. Der Grundstein hierzu wurde am 3. November gelegt.

Übertragungsnetzbetreiber bremsen den Einzug von Batterien in den Primärregelleistungsmarkt aus
Nicht alle Marktteilnehmer sehen die großen Chancen, sondern bleiben in der alten Energiewirtschaft stehen, wie zum Beispiel die Übertragungsnetzbetreiber.
„Die Übertragungsnetzbetreiber bremsen durch ihre Vorgaben den Einzug der Batterien in den Primärregelleistungsmarkt aus“, sagt Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE).
Sie begeben sich damit in offenen Widerspruch zum Weißbuch der Bundesregierung, das sich für eine Flexibilisierung der Regelenergiemärkte ausspricht.
„Der BEE fordert die Übertragungsnetzbetreiber auf, ihre Blockadehaltung gegen Primärregelleistungsbatterien zu beenden.“ Dann werden solche Batterien wie die von Daimler, Younicos, Bosch und anderen sehr schnell den Primärregelleistungmarkt prägen und Kohlekraftwerke verdrängen.“

KfW-Förderprogramm für Solarstrom-Speicher schafft Anreize, trotz noch fehlender Wirtschaftlichkeit zu investieren
Damit auch Solarstromspeicher system- und netzdienlich eingesetzt werden, sei es wichtig, dass die Bundesregierung mit dem KfW-Förderprogramm Vorgaben macht. Durch das Programm erhalten Anlagenbetreiber auch den Anreiz, trotz noch fehlender Wirtschaftlichkeit in die Speicher zu investieren.
In den vergangenen zwei Jahren gab es daher schon große Fortschritte bei Solarstrom-Speichern. Die Preise für sie sind in dieser Zeit bereits um ein Viertel gesunken.
„Damit diese erfolgreiche Entwicklung in gleichem Tempo weitergehen kann, sollte das hocheffektive Batterieförderprogramm fortgesetzt werden. Mit ca. 40 Millionen Euro Förderung konnten private Investitionen von gut 320 Millionen Euro bewirkt werden“, appelliert Falk an die Bundesregierung. Das Augenmerk beim Einsatz der Hausspeicher-Systeme soll künftig noch stärker auf einem netzdienlichen Betrieb liegen.

04.11.2015 | Quelle: BEE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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