Stromvermarktung bei Anlagen ab 100 kW

Solarthemen 459. Ab 1. Januar 2016 gibt es für Anlagen ab 100 kW laut Erneuerbare-Energien-Gesetz keine Einspeisevergütung mehr. Auch diese Anlagen werden dann nur noch über die Marktprämie gefördert. Der produzierte Strom muss vermarktet werden.

Für die Vermarktungsunternehmen bildet sich damit ein neuer Markt. Sie stehen aber auch vor neuen Herausforderungen – vor allem, wenn bei den Anlagen ab 100 kW nennenswerte Anteile des Stroms von den Anlagenbetreibern selbst verbraucht werden. „Wenn jemand auf uns zukommt, dann machen wir das“, sagt Tim Loppe, Pressesprecher der Naturstrom AG, zu den potenziellen Kunden mit Anlagen ab 100 kW. Es sei aber noch keine Entscheidung getroffen worden, wie Naturstrom das Thema vertrieblich angehen wolle. Die Next Kraftwerke AG denke derzeit über das Konzept für die kleinen Anlagen nach, erklärt Jan Aengenvoort, Leiter der Unternehmenskommunikation bei der Next Kraftwerke GmbH. Ziel sei ein möglichst automatisiertes Verfahren. Dabei sei klar, dass Betreiber solcher Anlagen die Dienstleistung des Vermarkters würden zahlen müssen. Dies werde aber wohl ein erschwinglicher Betrag sein. Schon etwas weiter ist die Grundgrün GmbH, die in den nächsten Tagen mit ihrer Onlinelösung auf den Markt gehen will. Betreiber und Installateure konnen dort sofort sehen, was es sie kostet. Voraussichtlich werden es 4 Euro je kW installierter Leistung sein. Sollte der Betreiber Grundgrün als Stromversorger wählen, halbiert sich der Betrag. Der ist unabhängig von der vermarkteten Strommenge. Der Kunde könne auch einen hohen Anteil an Eigenverbrauch haben, sagt Eberhard Holstein, der Geschäftsführer von Grundgrün. Sein Unternehmen könne das managen.Der Kunde könne die für ihn optimale Anlagengröße wählen. Es lohne sich nicht, unter der Grenze von 100 kW zu bleiben, nur um nicht dem Vermarktungszwang zu unterliegen. Wer schon früh im nächsten Jahr eine Photovoltaikanlage bauen will, wird also voraussichtlich einen Vermarkter für den eigenen Strom finden können. Grundgrün will sich durch die nun bald präsentierte Lösung einen Vorteil verschaffen. Aber auch andere Vermarkter werden dieses neue Segment nicht verpassen wollen. Betreiber auch kleiner Anlagen werden so in den kommenden Monaten zwischen verschiedenen Anbietern auswählen können. Zudem sollten sie auch nach Optionen für die tatsächlich direkte Vermarktung Ausschau halten.

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