BEE: Energieeffizienzstrategie Gebäude greift für Kurswechsel in der Wärmepolitik zu kurz

„Die von der Bundesregierung gesetzten Schwerpunkte für die Energieeffizienzstrategie Gebäude 2020 greifen zu kurz“, mahnte Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE, Berlin) kurz vor der am 18.11.2015 geplanten Verabschiedung im Kabinett.

„Statt alte, zur Zielerreichung wenig taugliche Rahmenbedingungen zu zementieren, benötigen wir eine mutigere und zielstrebigere Strategie, die klar quantifiziert, mit welchen Maßnahmen die Potenziale erneuerbarer Wärme und Effizienz in den nächsten Jahren erschlossen werden sollen.“ Die Strategie mit den bislang angedachten Maßnahmen sei nicht ausreichend.

BEE fordert Kurswechsel im Wärmesektor
Für eine zukunftsgerichtete und verantwortungsvolle Energiepolitik bedürfe es eines deutlichen Kurswechsels im Wärmesektor, so der Verband. Dafür sei es nötig, einerseits den Rahmen aus Ordnungsrecht, Förderprogrammen sowie Information und Beratung grundlegend zu verändern und sich andererseits von Öl und Erdgas zu verabschieden.
„Dass Technologieoffenheit dazu führt, dass die staatliche KfW-Bank mit Steuergeld immer noch Heizungen auf Basis von Öl und Gas subventioniert, ist ein nicht nachvollziehbarer Widerspruch“, so Falk. Zudem dürfe der Ausbau der erneuerbaren Wärme und der Effizienz nicht von Importen aus unsicheren Regionen sowie unnatürlich niedrigen Energiepreisen abhängig bleiben. Mit der richtigen Weichenstellung sei ein klimaneutrales und volkswirtschaftlich kosteneffizientes Wärme- und Kältesystem möglich.

Zügiger Ausbau erneuerbarer Wärme auch im Gebäudebestand notwendig für das Erreichen der Ziele
„Die Wärmewende kommt ohne den Gebäudebestand nicht aus. Ohne einen zügigen Ausbau erneuerbarer Wärme auch im Gebäudebestand sind die energie- und klimapolitischen Ziele nicht zu erreichen.“ Das mache auch der gleichzeitig vom Bundeskabinett verabschiedete Erfahrungsbericht zum Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) deutlich.
Die Bundesregierung müsse endlich den politischen Gestaltungswillen aufbringen und die vorhandenen Instrumente wie das EEWärmeG und die Energieeinsparverordnung (EnEV) weiterentwickeln, so der BEE. Um wie von der Bundesregierung angestrebt den Primärenergiebedarf gegenüber 2008 um 80 Prozent zu reduzieren, müssten mindestens zwischen 36 und 54 Prozent Endenergie eingespart werden und der Anteil erneuerbarer Wärme auf 57 bis 69 Prozent ansteigen. Aktuell liegt er bei gut 10 Prozent.

18.11.2015 | Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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