Photovoltaik im UK: Britische Regierung veröffentlicht neue Einspeisevergütungs-Sätze ab 2016

Das britische Ministerium für Energie und Klimawandel (DECC) hat am 17.12.2015 seine Entscheidung über die neuen Einspeisevergütungs-Sätze für 2016 und die folgenden Jahre bekannt gegeben.

Paul Barwell, Geschäftsführer des britischen Solar-Handelsverbands STA (Milton Keynes), sagte: „Die Regierung hat uns teilweise erhört. Das Ergebnis ist nicht ganz, was wir wollten, aber es ist besser als der ursprüngliche Vorschlag.“

Barwell: Regierung muss sich hinter die britische Solar-Industrie stellen
„In einer Welt, die sich in Paris soeben zu verstärkten Klima-Aktivitäten bekannt hat und die Zukunft in der Solarenergie sieht, muss die UK-Regierung sich hinter die britische Solar-Industrie stellen. Nur etwa ein Prozent ihres Budgets für sauberen Strom in den Photovoltaik-Zubau zu stecken, ist zu wenig, vor allem jetzt, wo Solarenergie so kostengünstig ist.“
„Wir werden die Regierung drängen, wesentlich mehr für die Photovoltaik zu tun.“

Einspeisevergütung für private und kleine gewerbliche Anlagen deutlich höher als ursprünglich vorgesehen
Die Regierung kürzt die Einspeisevergütung für Privatanlagen um 64 % auf 4,39 p/kWh anstatt wie ursprünglich vorgeschlagen um 87 % auf 1,63 p/kWh. Aktuell beträgt die Vergütung in diesem Segment 12 p/kWh.
Die neuen Sätze gelten ab 08.02.2016, und die Frist, um die aktuellen, noch höheren Vergütungen zu erhalten, endet am 15.01.2016.
Für Solarstrom aus kleineren gewerblichen PV-Anlagen, z. B. auf Schulen oder kleinen Gewerbedächern, beträgt die neue Vergütung 4,59 p/kWh.

Obergrenzen für den Photovoltaik-Zubau pro Quartal
„Die Regierung hat Obergrenzen für den Photovoltaik-Zubau in jedem Quartal gesetzt. Das könnte sehr schädlich sein“, heißt es in der Pressemitteilung.

STA: Photovoltaik ist für Hausbesitzer nach wie vor eine gute Investition
Paul Barwell sagte weiter: „Die neuen Vergütungssätze sind eine Herausforderung, aber Photovoltaik ist für vorausschauende Hausbesitzer, die sich vor schwankenden Energiepreisen schützen wollen, nach wie vor eine gute Investition.“
„Sie profitieren außerdem, wenn sie ihren selbst erzeugten Solarstrom eher tagsüber verbrauchen oder Energiespeicher nutzen – ein rasch wachsender Markt.“

Gewerbliche Dachanlagen und Gemeinschafts-Anlagen
Der Verband schätzt die neuen Sätze auch für den gewerblichen Sektor als herausfordernd ein, hofft aber, dass das zunehmende Bekenntnis der Unternehmen, gegen den Klimawandel vorzugehen, diesen Markt weiter antreibt.
Für Dach- und Freiflächenanlagen mit einer Nennleistung über einem Megawatt gebe es jedoch quasi keine Förderung, so der STA: Die Einspeisevergütung beträgt gerade einmal 0,87 p/kWh.
Der STA ist enttäuscht, dass Gemeinschafts-Anlagen oder Photovoltaik im sozialen Wohnungsbau nicht gefördert werden.

Auswirkungen
Die Regierung selbst schätzt, dass infolge ihrer Entscheidung zwischen 9.700 und 18.700 Solar-Arbeitsplätze wegfallen könnten.Hier die neuen Vergütungs-Sätze im Überblick:Weitere Informationen: www.gov.uk/

17.12.2015 | Quelle: STA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen