Erfolgreiches Mieterstrommodell in Hamburg: Hausbewohner erzeugen Solarstrom für den Eigenverbrauch

Bewohner im Hamburger Wohnprojekt Stattschule beziehen einen Teil ihres Stroms von einer Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach. Die Idee für das innovative Konzept wurde von der WEMAG AG (Schwerin) in Abstimmung mit den Bewohnern entwickelt. Anders als bei vielen PV-Anlagen üblich, wird der erzeugte Solarstrom nicht in das öffentliche Netz eingespeist, sondern direkt vor Ort verbraucht. Ihren restlichen Strombedarf deckt die Stattschule mit Ökostrom von der WEMAG.

„Der Strom fließt von der Photovoltaik-Anlage erst zu den Bewohnern und den Allgemeinstrom-Verbrauchern, wie zum Beispiel der Flurbeleuchtung, dem Fahrstuhl und der Lüftungsanlage, bevor er ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird“, erläutert Martin Walther, der mit Maren Böther von der WEMAG das Projekt geleitet hat.
Durch die hervorragenden Standortbedingungen könne der Solarstrom fast vollständig von den Bewohnern verbraucht werden. Über das Jahr decke die Photovoltaik-Anlage auf diese Weise etwa 16 Prozent des Stromverbrauchs der Stattschule.

Grundgedanke: Energiewende in Bürgerhand
„Wir haben nach einer langjährigen Planung dieses Modell zusammen mit der WEMAG projektiert und umgesetzt, weil der ökologische und soziale Grundgedanke der Energiewende in Bürgerhand sich nur so unter den Bedingungen des novellierten EEG umsetzen ließ“, sagt Malte Willms, einer der Geschäftsführer der Energie GbR Stattschule. „Da alle Hausbewohner zugleich Mitglied der eigens für dieses Projekt gegründeten Energie GbR Stattschule sind, gehört jedem auch ein Stück der PV-Anlage“, ergänzt Malte Willms.

Photovoltaik-Anlage macht Strom für Bewohner billiger
Die geringen Stromgestehungs-Kosten durch die Photovoltaik-Anlage führen insgesamt zu einem geringeren Strombezugspreis für die Bewohner.
Seit Oktober 2015 erzeugen 66 Solarmodule mit 19,4 kW auf einem Flach- und einem Schrägdach mit einer Gesamtfläche von etwa 108 qm Solarstrom. Pro Jahre werden es voraussichtlich rund 15.000 Kilowattstunden sein. Die Photovoltaik-Module sind nach Osten, Süden und Westen ausgerichtet und frei von Verschattung.

21.12.2015 | Quelle: WEMAG AG; Bild: Rudolph-Kramer | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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