VDMA: Batteriezellproduktion in Deutschland ist ein wichtiger Motor für den gesamten Industriestandort

Im globalen Wettbewerb kommt dem deutschen Maschinen- und Anlagenbau seine Exportstärke zugute. Dabei gilt es, den Wettlauf um die beste Produktionstechnologie insbesondere mit Blick auf Wachstumsmärkte wie stationäre Speicher und Elektromobilität für sich zu entscheiden.

Der VDMA Batterieproduktion und seine Partner vom PEM der RWTH Aachen plädieren in einer gemeinsamen Studie, die im Oktober 2015 veröffentlicht wurde, dafür, bei der aktuellen Diskussion um Batteriefabriken die Rolle der Produktionstechnik zu stärken.
„Prozessinnovationen müssen strikt vorangetrieben werden, um auch im internationalen Wettbewerb Spitzenpositionen zu besetzen“, betont Dr. Eric Maiser, Leiter VDMA Batterieproduktion. „Hierfür gilt es jedoch, den Sprung in die Serienproduktion zu schaffen.“

Wettbewerbsfähige Serienproduktion kostet über eine Milliarde Euro
„Investitionen in Fabriken brauchen privates Kapital“, so Maiser. Mindestinvestment seien zweistellige Millioneneurobeträge. „Eine weltweit wettbewerbsfähige Serienproduktion kostet wohl eher über eine Milliarde Euro, diese werden auch von großen Firmen nicht leicht gestemmt. Da sind ausländische Investoren hoch willkommen, entweder in Kooperation mit deutschen Unternehmen oder allein.“
Der Experte hat ein zweites, zentrales Argument mit Blick auf die Diskussion einer lokalen Zellfertigung: „Wichtig für die Maschinenbaubranche ist die direkte Kooperation mit dem Hersteller. ‘Copy exactly‘ von Fabriken aus Übersee würde nicht viel bringen, denn dann kämen im Wesentlichen unsere asiatischen Mitbewerber zum Zuge, und die Hersteller würden die Chance der Differenzierung ihrer Produkte verpassen. Denn die Zelle ist ein Herzstück der Batterie, keine austauschbare Massenware.“

Serienproduktion in Asien und den USA noch nicht ausgereift
Maiser betont, dass auch die Serienproduktion von Hochleistungszellen in Asien und den USA noch längst nicht ausgereift sei. Vor allem Qualität und Ausbeute müssten dabei stimmen. Alternativprozesse von deutschen Maschinenbauern stießen auf großes Interesse. „Dieses Know-How, gepaart mit den Anforderungen und Erfahrungen von deutschen und ausländischen Investoren aus den jeweiligen Heimatmärkten würde dem ganzen Industriestandort nutzen“, sagt der Experte. „Damit können wir die Prozesstechnologie wettbewerbsfähig weiterentwickeln, wichtig auch für den Export.“
Maiser präsentiert auf dem Forum ElektroMobilität – KONGRESS am 01./02.03.2016 in Berlin die Kernaussagen der Studie in seiner Keynote „Batteriezellproduktion in Deutschland – Chancen für den Maschinen- und Anlagenbau“.

29.01.2016 | Quelle: Forum ElektroMobilität e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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