WEMAG-Speicher soll den Schwarzstart lernen
Mit 800000 Euro aus der Kasse des Bundeswirtschaftsministeriums wird das Projekt „Kickstarter“ in den kommenden drei Jahren gefördert. Mit ihm soll erstmals in Deutschland ein stationärer Großspeicher für den Wiederaufbau der Netzspannung nach einem großen Blackout befähigt werden. Beteiligt sind neben der WEMAG die Energieversorgung Schwerin GmbH & Co. Erzeugung KG, der Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgung der Universität Rostock und die Berliner Younicos AG Der von Younicos konzipierte und gelieferte Speicher, der bislang auf dem Regelenergiemarkt arbeitet, soll damit sein Dienstleistungsportfolio erweitern. Die Partner wollen mit Hilfe des Projektes ein innovatives Schwarzstartkonzept zur Marktreife bringen. Thomas Pätzold, Technischer Vorstand der WEMAG: „Unser Projekt zeigt einmal mehr die vielseitigen Einsatz- und damit Einnahmemöglichkeiten von intelligenten Großspeichern. Heute schon hat der Speicher am Primärregelmarkt höhere Erlöse erzielt, als wir erwartet haben, und ich bin überzeugt, dass sich auch diese Investition lohnen wird.“ Clemens Triebel von Younicos sagt: „Smarte Software ist der Schlüssel zum Potenzial von Batteriespeichern. Sie garantiert, dass der Batteriespeicher mehrere wichtige Systemdienstleistungen wie Regelleistung, Schwarzstart- oder Inselfähigkeit verlässlich bereitstellen kann.“ Da im täglichen Netzbetrieb großflächige reale Versuche kaum unternommen werden können, will die Universität Rostock innerhalb von „Kickstarter“ ein dynamisches Netzmodell entwickeln und mit ihm verschiedene Störsituationen realistisch simulieren. Im Falle einer Großstörung bis hin zum vollständigen Ausfall des Übertragungsnetzes müssen Stromnetzbetreiber sowie Betreiber von Erzeugungseinheiten und Netzen zusammen die Wiederherstellung der Stromversorgung in ihren Netzen koordinieren. Text: Guido Bröer Foto: WEMAG