Zukunft Altbau: Immobilienkauf ist eine günstige Gelegenheit für eine energetische Sanierung

Das Energieeinspar-Potenzial im deutschen Altbaubestand ist groß. „Ein guter Zeitpunkt für eine energetische Sanierung ist der Kauf oder das Erben einer Immobilie“, rät Petra Hegen von Zukunft Altbau, dem vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderten Informationsprogramm.

„Die neuen Eigentümer führen vor dem Einzug in der Regel Verschönerungs-Maßnahmen durch. Das könnten sie mit einer energetischen Optimierung kombinieren“, so Hegen. Seien z.B. Arbeiten an der Fassade geplant, würden die Kosten für eine zusätzliche Dämmung deutlich sinken.

Energetische Sanierungsrate liegt bei rund einem Prozent pro Jahr
Pro Jahr wechseln in Deutschland etwa 150.000 Ein- und Zweifamilienhäuser den Eigentümer. Rund drei Viertel der Käufer sanieren anschließend das erworbene Gebäude. Die Maßnahmen beschränken sich jedoch oft auf Modernisierungs-Maßnahmen in Bad und Küche oder einen neuen Anstrich. Zusätzliche Verbesserungen bei Heizung, Lüftung und Dämmung finden viel seltener statt. Die energetische Sanierungsrate liegt laut Zukunft Altbau bei rund einem Prozent pro Jahr – für das Erreichen der Klimaschutzziele wäre eine Verdoppelung oder Verdreifachung nötig.
Der energetische Zustand ist daher bei einem Großteil der älteren Ein- und Zweifamilienhäuser schlecht: Rund 60 Prozent heizen nicht mit einem Brennwertkessel und haben keine Außenwanddämmung. Ein Heizwärmebedarf über 160 Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmeter ist die Regel. „Wer solche Häuser kauft und nicht energetisch saniert, verpasst die Chance für wirtschaftlich sinnvolle Energiesparmaßnahmen und ein komfortableres Wohnklima für viele Jahre“, so Zukunft Altbau.


Gelegenheitsfenster zwischen Hauskauf und Einzug nutzen
Das Gelegenheitsfenster zwischen Hauskauf und Einzug sollten Neueigentümer nutzen, sagt auch Gerhard Freier von der Ingenieurkammer Baden-Württemberg. „Wenn ohnehin ein Gerüst für das Dach oder die Fassade steht, Handwerker im Haus sind und Dreck, Staub und Lärm nicht mehr zu vermeiden sind, lohnt sich oft auch mehr.“
Die Zusatzkosten beispielsweise für eine Fassaden-, Dach- oder Kellerdämmung oder neue Fenster seien in solchen Fällen niedriger, und die energetischen Maßnahmen amortisierten sich schneller.

Energetisch sanieren lohnt sich nicht nur finanziell
Energieeffizientere Wohngebäude führen nicht nur zu niedrigeren Heizkosten und sind insgesamt günstiger als unsanierte Häuser. Sie steigern auch den Wohnkomfort.
Das alles erhöhe die Chancen auf dem Immobilienmarkt und könne zu einer Wertsteigerung führen, betont Zukunft Altbau.

13.02.2016 | Quelle: Zukunft Altbau | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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