Trendbarometer Energiewende zeigt: Personal ist zentraler Erfolgsfaktor

Ob Digitalisierung, neue Technologien oder branchenfremde Akteure – die Energiebranche erlebt derzeit einen Umbruch. Wie sich das auf Mitarbeiter und Führungskräfte der deutschen Energiewirtschaft auswirkt, haben die Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaft KPMG und die Personalberatung Odgers Berndtson untersucht.

Die Umfrage zeigt: Höhere Flexibilität, neue Qualifikationen und ein stärkerer kooperativer Führungsstil sind entscheidend, um den Wandlungsprozess erfolgreich zu gestalten.
„Wer sich in der steigenden Marktdynamik behaupten will, muss über Flexibilität verfügen und sicherstellen, dass diese zu einem wesentlichen Teil seiner Strategie und seines Business-Modells wird. Das gilt insbesondere für den Bereich Humankapital. Es geht darum, neue Talente zu binden, zu fördern und flexible Karrierepfade anzubieten“, kommentiert Nikolaus Graf Kerssenbrock von der KPMG.
„Bisher wird der Personalbereich im Energiewende-Prozess eher stiefmütterlich betrachtet. Dabei ist gerade hier der Handlungsbedarf groß, weil sich im Laufe der Transformation nicht nur Geschäftsmodelle, sondern auch Stellenprofile und Qualifikations-Anforderungen rasant verändern“, ergänzt Katja Hanns-Terrill von Odgers Berndtson.

Innovations-Management steht an oberster Stelle
Vorstände und Geschäftsführer verspüren laut der Studie den Transformations-Druck, der auf den Unternehmen lastet, und erkennen den Handlungsbedarf. An oberster Stelle der notwendigen Handlungsfelder steht für die befragten Entscheider das Innovations-Management (82 %). Technologische Entwicklungen müssten adaptiert und aktiv in das Geschäftsmodell eingebunden werden, um Arbeitsprozesse und Mitarbeiter zu unterstützen.
Darüber hinaus müssten Geschäftsprozesse künftig so gestaltet sein, dass sie dem rasanten Tempo der Transformation folgen können. Unternehmen müssten außerdem stärker auf die sich wandelnden Kundenbedürfnisse eingehen und sich diesen anpassen.

Humankapital als zentrales Handlungsfeld
„All dies funktioniert jedoch nicht ohne den Faktor Mensch. Um die Transformation voranzutreiben und den Geschäftserfolg abzusichern, müssen Aufgabenbereiche, Strukturen und Personal in den Unternehmen dazu passen“, so Graf Kerssenbrock. Vorstände und Geschäftsführer hätten erkannt, dass das Humankapital ein zentrales Handlungsfeld ist (57 %).
Eine alternde Arbeitnehmerschaft, fehlende Flexibilität der Mitarbeiter sowie ein zunehmender Führungskräftemangel machen laut der Befragung den Unternehmen zu schaffen. Die temporeiche Umgestaltung der Energiewirtschaft lasse zudem Qualifikations-Defizite aufreißen. Würden diese Lücken nicht rechtzeitig identifiziert und geschlossen, könne das für erhebliche Schwierigkeiten sorgen, betonen die Experten.

Ansprüche und Stellenprofile verändern sich
„Mitarbeiter und Führungskräfte müssen sich darauf einstellen, lieb gewonnene Komfortzonen zu verlassen. Ansprüche und Stellenprofile verändern sich, sodass sich Mitarbeiter stetig den neuen Herausforderungen, die mit der Weiterentwicklung ihrer Aufgaben einhergehen, stellen müssen“, betont Hanns-Terrill. Der Personalsektor müsse innerhalb eines Unternehmens künftig als Business-Partner verstanden und als zentraler Erfolgsfaktor für das Gelingen der Umgestaltung des Energiemarkts angesehen werden.
Hierfür seien notwendig: frühzeitiges Erkennen von Qualifikationslücken (49 %), strukturiertes Wissensmanagement (49 %), flexible Karrierepfade (47 %) sowie Anreizsysteme zur Leistungssteigerung (44 %).
Für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende und das Weiterbestehen der Unternehmen auf einem veränderten Energiemarkt müssten die beteiligen Unternehmen dem Wandel aktiv entgegen treten, neue Trends als Chancen wahrnehmen und den Faktor Mensch als Voraussetzung für eine erfolgreiche Transformation erkennen.
Für die Studie wurden rund 100 Vorstände und Geschäftsführer von Unternehmen der deutschen Energiewirtschaft mit einem Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro befragt.
Die KPMG AG ist ein Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die der KPMG International Cooperative („KPMG International“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind.

07.06.2016 | Quelle: KPMG AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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