GTM Research: Energiespeicher werden in Deutschland 2021 zum Milliarden-Markt

Laut einem neuen Bericht von GTM Research (Boston, Massachusetts, USA) wird der Markt für Energiespeicher in Deutschland (in Megawatt) von 2015 bis 2021 um das Elffache wachsen und dann eine jährliches Volumen von 1,03 Milliarden US-Dollar erreichen.

Deutschland ist bereits einer der weltweit führenden Energiespeicher-Märkte: Ende 2015 waren in Deutschland Speicher mit 67 Megawatt (128 Megawattstunden) installiert, was einem Marktvolumen von 169 Millionen US-Dollar entspricht.
Sinkende Solarstrom-Einspeisevergütungen, hohe Strompreise für Endkunden und die hohe installierte Leistung von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien machen Deutschland zu einem attraktiven Speichermarkt.
Der Bericht „The German Energy Storage Market: 2016–2021“ merkt an, dass der Strompreis für Endkunden seit 2006 um 47 % gestiegen ist und in naher Zukunft wohl kaum sinken wird.

Förderprogramm für Photovoltaik-Speicher
Die deutsche Bundesregierung förderte Solarstrom-Speicher in Kombination mit neuen und bestehenden Photovoltaik-Anlagen von 2013 bis 2015 mit Zuschüssen bis zu 30 %. Gegenwärtig gibt es im KfW 275-Programm 22 %. Die Zuschüsse sinken halbjährlich um 3 %
GTM Research geht davon aus, dass der private Speichermarkt aufgrund der genannten Faktoren seine Spitzenposition in Deutschland halten wird und auch im Jahr 2021 etwa 49 % der Installationen (in MW) auf diesen Sektor entfallen.
„Deutschland hat bereits einen der größten privaten Energiespeicher-Märkte der Welt“, sagt Brett Simon, Speicher-Analyst bei GTM Research und Autor des Berichts.
„Mehrere Faktoren sorgen für großes Interesse an privaten Speichern für den Solarstrom-Eigenverbrauch, darunter die sinkende Einspeisevergütung, der hohe Strompreis und die KfW-Förderung.“

Chancen für Großspeicher auf dem Markt für Primärreserve
Der Bericht macht drei Chancen für Großspeicher aus, das zweitgrößte Marktsegment in Deutschland. In naher Zukunft sollen sechs Großbatteriesysteme mit 90 MW/140 MWh ans Netz gehen.
„In den letzten Jahren wurden zwar Großspeicher für den Primärreservemarkt entwickelt, doch solche Systeme wurden erst ab 2016 in nennenswertem Umfang installiert“, sagt Simon. „Doch der Markt wird Ende 2017 gesättigt sein und es gilt, andere Erlösquellen zu erschließen.“
Ab 2018 werde der Sekundärreservemarkt Fahrt aufnehmen und die Bereitstellung von Sekundärregelleistung attraktiver.
Mit nur 2,7 MW Zubau im Jahr 2015 bilden Großspeicher das kleinste Marktsegment. Laut Report fehlt hier ein klares Geschäftsmodell.
Doch mit weiter sinkenden Preisen und neuen Geschäftsmodellen, könnte auch der Großspeichermarkt in Schwung kommen. Der Report nennt zum Beispiel virtuelle Kraftwerke als künftigen Einsatzbereich.
Deutschland ist ein starker Energiespeicher-Markt, in dem die wichtigen Anbieter entlang der Wertschöpfungskette präsent sind. GTM Research rechnet für 2016 mit einem Zubau von 161 Megawatt (274 Megawattstunden).

29.07.2016 | Quelle: GTM Research | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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