Soventix-Geschäftsführer Preugschas: Mindestpreise für Photovoltaik-Module sind nicht zeitgemäß!

Thorsten Preugschas, Geschäftsführer des Photovoltaik-Projektentwicklers Soventix GmbH (Wesel) bezieht Stellung in der Diskussion über Strafzölle für chinesische PV-Module:

„Die aktuelle Meldung von JinkoSolar das EU Price Undertaking zu verlassen, ist eine schallende Ohrfeige für die Europäische Kommission. Die Meldung zeigt deutlich, dass hier protektionistische Maßnahmen der falsche Weg sind.“
Die Meldung, dass die JinkoSolar Holding Co., Ltd. (Shanghai, China) aus dem Photovoltaik-Mindestpreisabkommen mit der EU ausscheide, lasse aufhorchen. JinkoSolar sei nicht irgendein Unternehmen sondern gehöre zu den weltgrößten Herstellern von qualitativ hochwertigen und günstigen Solarmodulen, betont Preugschas.

Preugschas: Mindestpreise schaden dem Solarinvestitionsstandort Europa
JinkoSolar sei mit seiner kritischen Haltung zu Europa nicht alleine. Vor etwa einem Jahr hatte mit Trina Solar bereits der weltweit größte Modulhersteller das EU Price Undertaking verlassen. Die Unternehmen zeigten mir ihren Entscheidungen klar und deutlich, dass Mindestpreise für Solarmodule nicht zeitgemäß seien. „Sie schaden dem Solarinvestitionsstandort Europa“, so Preugschas.
„Über die ehemalige Solarinitiative ‚AFASE‘ hatten wir bereits vor Jahren darauf hingewiesen, dass die Handelsbeschränkungen für Europa kontraproduktiv sind. Sie machen Solarstrom in Europa teuer, behindern die Energiewende, schwächen den Europäischen Binnenmarkt und haben tausende von Arbeitsplätzen bei Projektentwicklern, Systemhäusern und Modulhändlern in Europa gekostet.“
Eine kleine Minderheit von Solar-Unternehmen habe in Deutschland von der Regelung profitiert – die Modulhersteller. Aber trotz der hohen Strafzölle für chinesische Solarmodule könnten die hiesigen Hersteller nicht mit der asiatischen Konkurrenz mithalten. Der Protektionismus in Europa greife nicht länger.
„Werden wir in Zukunft also keine JinkoSolar-Module mehr in Europa sehen? Ich erwarte das Gegenteil. Die Entscheidung zeigt, dass die Vereinbarung JinkoSolar keinen Vorteil mehr bringt, weil die Produktionskosten so stark gesunken sind, dass der Endpreis inklusive Strafzoll niedriger ist als der bisherige. Der Solar-Branche steht ein verdammt heißer Herbst ins Haus“, fasst Preugschas zusammen.

20.09.2016 | Quelle: Soventix GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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