Energie sparen im Winter: Zukunft Altbau gibt zehn Heiztipps

Durchschnittliche deutsche Haushalte verbrauchen die meiste Energie für das Heizen. Über 50 Prozent der Nebenkosten entfallen auf diesen Posten. Wer im Winter richtig heizt, könne daher viel Geld sparen, berichtet das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm Zukunft Altbau.

„Bei vernünftigem Heizverhalten und sorgfältigem Lüften können die Kosten um bis zu 15 Prozent sinken“, sagt Petra Hegen. Das wären bei einer 100 qm großen Wohnung mit durchschnittlichem energetischem Standard 150 bis 200 Euro pro Jahr.
Besonders wichtig für ein Energie sparendes und gleichzeitig komfortables Wohnen sind die richtige Raumtemperatur sowie angemessene Kleidung.
Was weiter zu beachten ist, fasst Zukunft Altbau in folgenden zehn Heiztipps zusammen:

1. In Wohnräumen reichen 20 Grad Celsius aus
Um in Wohnräumen komfortabel wohnen zu können, reichen in der Regel 20 Grad aus. Zu diesem Zweck stellt man das Thermostatventil auf Stufe 3. Höhere Stufen sind meist nicht nötig. Der Nebeneffekt kann sich sehen lassen: Eine Absenkung um 1 Grad spart 6 Prozent Heizkosten ein. Die weiteren Räume wie Schlafzimmer, Flur und Küche benötigen 16 bis 18 Grad – hier reicht Stufe 2 des Thermostats. Darunter sollte die Temperatur nicht fallen, das fördert Schimmelbildung. Im Bad kann es – je nach Komfortanspruch – etwas wärmer sein.

2. Türen geschlossen halten

Die Türen zu selten benutzten Räumen sollten geschlossen bleiben. So werden die Räume nicht unnötig mitgeheizt. Gibt es Türspalten, können sie abgedichtet werden.

3. Temperatur vor dem Schlafengehen absenken

Bereits eine Stunde vor der Nachtruhe empfiehlt sich eine Nachtabsenkung auf 15 Grad. Das spart nachts noch einmal rund 25 Prozent Kosten. Morgens sollte die Heizungsanlage eine Stunde vor dem Erwachen der Bewohner anspringen, damit es beim Aufstehen im Bad bereits warm ist.

4. Thermostatventile regeln Temperatur automatisch

Wer über ein elektrisches Thermostatventil verfügt, kann einstellen, wie hoch die Temperatur in welchem Raum zu welcher Uhrzeit sein soll. Die Regulierung per Hand entfällt damit völlig. Die kleinen Helfer gibt es auch mit Funkkommunikation oder sie können per App gesteuert werden.

5. Heizungskörper frei halten
Die Wärme kann sich nur gleichmäßig und effizient verteilen, wenn die Heizkörper frei stehen und nicht durch Schränke, Regale oder Betten zugestellt sind.

6. Heizung entlüften

Sollten die Heizkörper gluckern und Geräusche von sich geben, kann sich darin Luft angesammelt haben. Durch die entstehenden Luftpolster wird eine optimale Heizwirkung verhindert. Über das Entlüftungsventil kann mit einem Heizungsschlüssel ganz einfach das Problem behoben werden.

7. Fenster: Querlüften ist besser

Ein weiterer Bestandteil effizienten Heizens ist richtiges Lüften. Am effektivsten ist es, morgens, mittags und abends alle Fenster zu öffnen und für 5 bis 10 Minuten einen Durchzug herzustellen (querlüften). So wird die verbrauchte, feuchte Raumluft durch frische, trockene Außenluft ersetzt, ohne dass die Wände auskühlen. Nach dem Schließen der Fenster ist es dann sehr schnell wieder warm. Vor dem Kippen der Fenster warnen alle Experten. Das ist ineffizient und teuer. Ein kompletter Luftaustausch der Wohnung dauert eine Stunde oder länger, es wird in der Zeit umfangreich nach draußen geheizt und die Wände kühlen aus.

8. Lüftungsanlagen nehmen die Arbeit ab

Lüftungsanlagen: In modernen, energieeffizienten Gebäuden übernimmt diese Aufgabe eine Zu- und Abluftanlage oder auch mehrere Einzellüfter mit Wärmerückgewinnung. Der Vorteil bei beiden Konzepten ist neben dem kontinuierlichen Luftaustausch eine effiziente Wärmerückgewinnung. Die Fensterlüftung kann dann entfallen.

9. Heizung checken

Wer trotz der Tipps zu hohe Heizkosten hat, dem empfiehlt sich ein Heizungscheck. Ein Hei-zungsspezialist führt einen hydraulischen Abgleich durch, prüft ob die Heizungspumpe erneuert werden sollte und stellt die Heizungsanlage auf den persönlichen Bedarf ein. Die preiswerten Maßnahmen sparen 10 bis 15 Prozent der Heizkosten ein. Sie haben sich meist nach einem oder zwei Jahren amortisiert.

10. Professionelle Beratung bei Spezialisten aufsuchen
Weitere Tipps und Energiesparhilfen geben qualifizierte Gebäudeenergieberater und Mitarbeiter regionaler Energieagenturen. Die Experten analysieren den energetischen Gesamtzustand des Hauses und können erkennen, ob eine neue Gebäudetechnik und Arbeiten an der Gebäudehülle nötig sind.

15.10.2016 | Quelle: Zukunft Altbau, Stuttgart | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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