EY-Attraktivitätsindex für erneuerbare Energien: Europa holt wieder auf

Der neueste Attraktivitätsindex für erneuerbare Energien (RECAI) von EY (London, UK) zeigt, dass die europäischen Länder sich allmählich wieder erholen, nachdem sie im Ranking vom Mai 2016 kräftig abgestürzt waren.

Frankreich rückte auf Rang sieben auf, nachdem das Land für die nächsten 3 Jahre weitere Photovoltaik-Ausschreibungen mit 3 Gigawatt angekündigt hatte. Außerdem wird dort gerade eine Solarmodul-Fabrik gebaut, um mit den Produkten Straßen mit einer Gesamtlänge von 1.000 km zu belegen.
Auch andere europäische Länder schafften es unter die Top 40: Belgien (Platz 18), Schweden (20), Irland (30), Norwegen (32) und Finnland (35).
Unverändert unter den Top 5 der Liste blieben Deutschland, die USA, China, Indien und Chile.
„Europäische Länder sind nicht so flexible wie neue Märkte, wenn es darum geht, ihre Energie-Industrie zu verändern”, sagt der Hauptautor des Berichts, Ben Warren. „Ihr größtes Hindernis besteht darin, erneuerbare Energien in das historisch zentrale Stromsystem zu integrieren.“
„Aber in den letzten Monaten haben wir gesehen, dass die viel versprechenden neuen Programme in Europa Wirkung zeigen.“

Großbritannien weit abgeschlagen
Das UK hingegen fiel auf Rang 14 zurück, seine bisher schlechteste Platzierung. Die Entscheidung Großbritanniens, die EU zu verlassen, die Abschaffung des Ministeriums für Energie und Klimawandel (DECC) und die Genehmigung des Atomkraftwerks Hinkley Point C haben dafür gesorgt, dass das Land für Investoren nicht mehr so attraktiv ist.

65 % der Einnahmen aus grünen Anleihen fließen wieder in erneuerbare Energien
In Bezug auf grüne Anleihen wies Europa laut dem Bericht die meisten Aktivitäten auf: Seit 2007 wurden hier grüne Bonds im Gesamtwert von 54,9 Milliarden US-Dollar ausgegeben, gefolgt von Nordamerika mit 19,8 Mia. USD und Asien mit 4,5 Mia. USD.
65 % der Einnahmen (95,6 Mia. USD) wurden wieder in erneuerbare Energien investiert.
„Grüne Anleihen dienen dazu, bestehende Projekte zu refinanzieren“, erklärt Warren. „Die ideale Zukunft sieht so aus, dass diese Finanzierungsinstrumente genutzt werden, um neue EE-Projekte hervorzubringen.“
Weitere Informationen: Renewable Energy Country Attractiveness Index

27.10.2016 | Quelle: EY | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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