Steckermodule im Normungsprozess

Es gibt bereits einen Entwurf zur Ergänzung der DIN VDE 0100-551. Darin geht es um den Anschluss von Stromerzeugungseinrichtungen. Kommentare zu diesem Entwurf sind noch bis zum 26. Dezember 2016 beim VDE möglich. Eine weitere Norm soll beschreiben, wie der Stecker auszusehen hat, mit dem ein PV-Modul angeschlossen werden darf – gute Chancen hat hier ein von der Firma Wieland entwickelter Stecker (siehe Solarthemen 478). VDE-Normungsexperte Jens Gayko sieht zudem Bedarf für eine Produktnorm für Steckdosenmodule. Die will er voranbringen. So lädt er am 21. November zu einem Workshop ein, um zu klären, wie steckbare Mini-PV-Anlagen sicher betrieben werden können. Als Ziel formuliert Gayko: „Wir wollen, dass die Mini-PV-Anlagen im Haushalt genauso wie ein Fernseher ohne technische Fachkenntnisse angesteckt werden können – und das ohne Einschränkungen beim Thema Sicherheit.“ Sollten kleine PV-Anlagen tatsächlich so gehandhabt werden können wie ein Fernseher, dann wäre dies mit einem üblichen Schukostecker möglich. Genau diese Anschlussmöglichkeit wolle die Gruppe PVplug erreichen, erklärt deren Koordinator Marcus Vietzke. Zudem solle es erlaubt sein, die Module mit jeder Steckdose zu verbinden. Ein Sicherheitsrisiko sei dies nicht, wenn eine maximale Leistung festgelegt werde. So werde dies auch in der Schweiz praktiziert. Ebenso wie in Österreich ist es dort erlaubt, Module mit üblichen Steckern direkt an Haushaltssteckdosen zu betreiben. Dort dürfen direkt angeschlossene Solarmodule und Wechselrichter eine maximale Leistung von 600 Watt erreichen. Es habe sich gezeigt, dass die Temperatur der Stromleitungen, auch wenn gleichzeitig starke Verbraucher in Betrieb sind, nicht übermäßig erhöht werde, so Vietzke. Die Gruppe PVplug wolle in den deutschen Normen Regelungen für kleine Anlagen wie in einigen Nachbarländern erreichen, um es Prosumenten deutlich zu vereinfachen, Solarstromanlagen selbst per Stecker anzuschließen und zu betreiben. Text: Andreas Witt