Forschungspartnerschaft Karlsruhe Energie präsentiert erste Ergebnisse

Die Herausforderungen der Energiewende erfordern innovative Lösungsansätze. Deshalb haben sich vor zwei Jahren vier Partner zur „Forschungspartnerschaft Karlsruhe Energie“ zusammengeschlossen: das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Stadtwerke Karlsruhe, die Stadtwerke Karlsruhe Netzservice sowie die DVGW Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des KIT.

Nach zwei Jahren gemeinsamer Arbeit haben sie ihre ersten Ergebnisse jetzt auf einem Statuskolloquium vorgestellt.
Die Projekte gliedern sich in die vier Hauptthemen Netze, Speicher, Mobilität und Daten. Zu den ersten vorgestellten Projekten gehören: Lastprognosen für das Fernwärmenetz der Stadt Karlsruhe, Lastflexibilität und elektrische Speicherheizungen, Gasnetzsimulation im Kontext der Energiewende und Nutzungsmöglichkeiten für LNG in Baden-Württemberg.

Lastprognosen für das Fernwärmenetz
„Wie viel Wärme wird morgen gebraucht?“ Diese Frage zuverlässig zu beantworten ist wichtig, um die gewünschte Wärmeauskopplung aus der Raffinerie in Karlsruhe und den Einsatz der Heizkraftwerke optimal zu planen. Innerhalb der FPS KA wurde eine Prognosesoftware entwickelt, die im Winter 2015/2016 den Bedarf im Schnitt mit einem Restfehler von nur 7 Prozent vorhersagen konnte.

Lastflexibilität und elektrische Speicherheizungen
Die Nachfrage nach Energie sollte flexibel auf das Angebot reagieren können, etwa durch die dynamische Steuerung von elektrischen Speicherheizungen, Wärmepumpen, KWK-Anlagen, Wärmespeichern oder des Ladevorgangs von Elektroautos. In der FPS KA wurden elektrische Speicherheizungen untersucht, um deren bisher ungenutzte Steuerungsflexibilität zu aktivieren. Darauf aufbauend wurden mittels Energiesystemmodellen optimierte Steuerungsempfehlungen ausgearbeitet und deren konkrete technische Herausforderungen identifiziert. Nächster Schritt soll eine prototypische technische Umsetzung sein.

Simulation Gasnetze
Die bestehende Gasnetzinfrastruktur soll in Zukunft verstärkt als Speicher-, Transport- und Verteilsystem für Gase aus erneuerbaren Energiequellen verwendet werden. Bei einem Überangebot an Solar- oder Windstrom kann über das Power-to-Gas-Verfahren Strom in Wasserstoff oder Methan umgewandelt werden. Umgekehrt kann elektrische Energie flexibel über gasbasierte Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen oder Gaskraftwerke bereitgestellt werden. Bei Simulationen auf Basis von realen Daten wurden wichtige Aspekte für den Betrieb von Gasnetzen untersucht.

LNG in Baden-Württemberg
In der FPS KA werden außerdem die Einsatzmöglichkeiten von verflüssigtem Erdgas (LNG) in Baden-Württemberg untersucht. Dazu wird auch die Verbesserung der Versorgungssicherheit durch den Bau eines LNG-Speichers geprüft. Im Projekt werden sowohl verschiedene Technologien als auch der Aufbau der notwendigen Infrastruktur für verschiedene Einsatzszenarien evaluiert.

24.11.2016 | Quelle: Karlsruher Institut für Technologie (KIT) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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