Organische Photovoltaik: Deutsche und dänische Forscher entwickeln Solarzellen zum Ausrollen

Solarzellen, dünn wie Folie und so biegsam, dass sie sich auf unterschiedlichen Oberflächen wie Haus- und Fahrzeugdächer oder Glasfronten großflächig ausrollen lassen – das ist eines der langfristigen Ziele eines deutsch-dänischen Forschungsprojekts, das am 14.12.2016 startete.

Am Projekt „RollFlex“ sind neben der dänischen Syddansk Universitet (SDU) die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), die Kieler CAU-Ausgründung FUMT R&D Functional Materials GmbH, die Stensborg A/S sowie deutsche und dänische Netzwerkpartner beteiligt.

Innovative Anwendungen denkbar
Solarzellen aus organischen Materialien haben ein großes Potenzial im Hinblick auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Grund sind ihre völlig neuen Eigenschaften im Vergleich zu herkömmlichen Siliziumzellen: mechanische Flexibilität, leichtes Gewicht, niedrige Kosten sowie Semitransparenz. Für die Zukunft sind dadurch innovative Anwendungen wie smarte Fenster oder tragbare Technologien in Kleidung denkbar.

Mit dem überregionalen Forschungsprojekt „RollFlex“ wollen die deutschen und dänischen Wissenschaftler die organische Photovoltaik (OPV) einen großen Schritt voranbringen. Dazu wird im dänischen Sonderborg das Rolle-zu-Rolle-Druckverfahren erforscht und weiterentwickelt. Bei diesem Verfahren werden Materialien großflächig auf dünne Substrate wie flexibles Glas oder Plastikfilme gedruckt.

Starkes Netzwerk zwischen Süddänemark und Norddeutschland
„Durch das Rollflex-Projekt können wir exzellente Kompetenzen aus der Region zum Rolle-zu-Rolle-Druck und zur Optimierung von organischen Bauteilen bündeln. Mit dem Aufbau eines starken Netzwerks zwischen Süddänemark und Norddeutschland hoffen wir, Energietechnologie langfristig deutlich effizienter zu machen. Unser Kieler Reinraumlabor leistet hier einen wichtigen Beitrag“, sagt Martina Gerken, Professorin am Institut für Elektrotechnik und Informationstechnik und Projektleiterin an der CAU.
Die Kieler Projektpartner erforschen die zentralen Grundlagen der neuen Solar-Technologie: Anhand von kleinen Bauteilen wollen sie zeigen, wie Mikro- und Nanostrukturen die Effizienz von flexiblen Solarzellen steigern können.
Das Innovationsprojektcenter RollFlex wird von 2016–2019 durch das EU-Förderprogramm Interreg Deutschland-Danmark mit rund 1,6 Millionen Euro gefördert.

19.12.2016 | Quelle: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; Bild: NanoSYD | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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