Den Boden als Wärmespeicher nutzen

Solarthemen 488. Das Karlsruher Institut für Technologie arbeitet gemeinsam mit anderen Instituten im Projekt GeoSpeicher daran, mit Aquiferspeichern die Wärme des Sommers in den Winter zu retten. Konkret soll das in einem Schwimmbad in Hockenheim und weiteren sieben Projekten genutzt werden.

Das Umweltministerium Baden-Württembergs bewilligte rund 880000 Euro, um an den Standorten das Potenzial der geothermischen Wärmespeicherung wissenschaftlich zu bewerten. In den Niederlanden werden Aquifere – unteridische wasserführende Schichten – nach Aussage des KIT bereits in mehr als 1800 Projekten genutzt, um sommerliche Wärme und Abwärme von Industrieanlagen zu speichern. In Deutschland aber sind bisher nur drei Standorte mit geothermischer Energiespeicherung in Grundwasserleitern zu finden, darunter der Reichstag in Berlin. In Hamburg soll ein Aquiferwärmespeicher in Zukunft über eine Viertelmillion Haushalte und Gewerbebetriebe auch im Winter mit Wärme versorgen; die Planungen laufen. Auch Abwasserkanäle oder Tunnelsysteme eignen sich als Wärme- oder Kältespeicher. „Die sogenannte Tunnelgeothermie zur Heizung, Kühlung und Wärmespeicherung ist für das zukünftige Elefantenhaus der Wilhelma in Stuttgart geplant“, erläutert Professor Philipp Blum vom Institut für Angewandte Geowissenschaften des KIT. „Gemeinsam mit den Stadtwerken möchten wir greifbare Demo- und Beispielprojekte mit einer breiten Öffentlichkeitswirkung schaffen“, sagt Blum: „Deshalb sind Fachleute der Stadtwerke Hockenheim, Biberach, Überlingen, Bad Waldsee sowie Stuttgart von Anfang an eng in die Arbeiten mit eingebunden.“ Im Projekt GeoSpeicher.bw arbeiten Wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie mit Kollegen der Universitäten Heidelberg und Stuttgart sowie der Hochschulen Biberach und Offenburg zusammen. Text: Andreas Witt Foto: KIT

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