Skysun stellt Heliostate um ein Drittel billiger her

Der Ansatz von Skysun ist, gleich mehrere Heliostaten von einem Motor steuern zu lassen. Dazu werden die Spiegel auf Rohre geklebt, durch die Seilzüge verlaufen. Foto: Skysun
Solarthermische Kraftwerke lassen sich viel billiger herstellen als gedacht. Das US-Start-up Skysun hat Heliostaten entwickelt, die um ein Drittel günstiger sind als die bisher gebräuchlichen.

Die Schätzung stammt von den Sandia National Laboratories, einer Forschungseinrichtung des US-Energieministeriums, das Skysun unterstützt. Die Stromkosten würden so um 13 Prozent sinken.
Heliostate sind gewölbte Spiegel, die die Infrarotstrahlen der Sonne auf einen Receiver an der Spitze eines Turms konzentrieren. Die Luft in diesem Receiver erhitzt sich so stark, dass sie zur Erzeugung von Dampf mit hoher Temperatur und hohem Druck genutzt werden kann. Das bedeutet, dass sich konventionelle und damit kostengünstige Turbogeneratoren zur Stromerzeugung einsetzen lassen.
Die Kosteneinsparung gelingt, weil Skysun nicht wie üblich jeden einzelnen Spiegel von einem eigenen Motor bewegen lässt, sondern gleich mehrere. Die Bewegung ist nötig, um dem Lauf der Sonne zu folgen – die Spiegel müssen stets so ausgerichtet sein, dass sie die Infrarotstrahlen exakt auf den Receiver werfen. Die Idee von Skysun ist allerdings nicht neu. Schon 1978 wurde ein entsprechendes Patent erteilt.
Die gewölbten Spiegel kleben auf Rohren. Durch beide verlaufen Seile, die vom gemeinsamen Motor so bewegt werden, dass die Spiegelkette stets korrekt zur Sonne ausgerichtet ist. Das System ähnelt der Steuerung von Flugdrachen und funktioniert bis zu Windgeschwindigkeiten von 32 Kilometern pro Stunde. Für Meteorologen ist das immerhin ein „mäßiger Wind“.
Das günstigste Angebot für ein Solarturmkraftwerk hat der amerikanische Entwickler ACWA Power für eine Anlage in Australien gemacht. Er will Strom für sechs US-Cent pro Kilowattstunde liefern. Die günstigsten Angebote bei photovoltaischen Kraftwerken liegen bei weniger als vier Euro-Cent. Trotzdem sind solarthermische Kraftwerke gefragt – erst recht, wenn sie Strom noch billiger erzeugen können. Denn sie liefern auch nachts Strom, ohne dass die Kosten explodieren. Dazu wird ein Teil der Wärmeenergie, die die Spiegel tagsüber einsammeln, in riesigen Speichern meist in Form von flüssigem Salz gelagert.

5.10.2017 | Quelle: pte | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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