EEG-Vergütung sinkt leicht

Solarthemen 496. Die Übertragungsnetzbetreiber haben am 15. Oktober die neue EEG-Umlage für das Jahr 2018 bekannt gegeben. Sie soll bei 6,792 Cent pro Kilowatt­stunde liegen. In diesem Jahr sind es 6,880 Cent, 1,3 Prozent mehr.

Berechnet wird die Umlage auf Basis einer Reihe von Annahmen. Zuständig für die Prognose des Zubaus der erneuerbaren Energien ist bereits seit einigen Jahren die r2b energy consulting GmbH. Auf Basis deren Gutachtens gehen die Übertragungsnetzbetreiber davon aus, dass im kommenden Jahr der Netto-Zuwachs an PV-Leistung bei etwas mehr als 2 Gigawatt liegen wird. Bei Onshore-Windkraft sollen es rund 4,8, bei der Offshore-Windkraft etwas weniger als 1 Gigawatt sein. Für Energie aus Biomasse wird ein Zuwachs von 256 MW angenommen. Allerdings spielt der Neubau aus Sicht der Übertragungsnetzbetreiber für die EEG-Umlage keine große Rolle. Alle neu installierten Anlagen machen nur 3 Prozent der EEG-Umlage aus. Entscheidender für die Höhe der Umlage sind die Annahmen zum Börsenpreis. Hier müssen die Netzbetreiber aufgrund einer Verordnung des Bundes den Durchschnitt der täglichen Abrechnungspreise für das Produkt Phelix Baseload Year Future an der Strombörse zugrunde legen. Maßgeblich ist dabei der Handelszeitraum vom 16. Juni bis zum 15. September des laufenden Kalenderjahres. Diese Annahme ist mit großen Unsicherheiten behaftet. So ging die Prognose für 2017 im vergangenen Jahr von einem Börsenpreis von 2,675 Cent aus – er lag nach Aussage der Netzbetreiber aber eher bei 3,541 Cent, war also etwa 33 Prozent höher. Die EEG-Umlage hätte daher geringer ausfallen können, wenn der Börsenpreis besser eingeschätzt worden wäre. Ein anderer Faktor sind die Strommengen, die aufgrund der Industrieprivilegien nicht mit der EEG-Umlage belastet werden. Sie stellen eine Subvention dar, die nicht aus dem Staatshaushalt, sondern von den privaten Haushalten und nicht-privilegierten Unternehmen gezahlt wird. Wie die Übertragungsnetzbetreiber erklären, werden im kommenden Jahr rund 115 Millionen Megawattstunden vollständig oder teilweise von der EEG-Umlage befreit sein. Im vergangenen Jahr gingen die Netzbetreiber für dieses Jahr von einer ähnlichen Menge aus. Sie entspricht etwa einem Viertel der gesamten abgesetzten Strommenge. Daher fordern der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE), der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und weitere Organisationen, die Industrieprivilegien als Subvention aus dem Bundeshaushalt zu finanzieren. Die EEG-Umlage würde allein durch diesen Schritt auf knapp über 5 Cent reduziert. Der Fiskus würde mit mehr als 6 Milliarden Euro belastet.

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