Solarpachtmodelle häufig teurer als der Kauf

Solarthemen.Die Verbraucherzentrale NRW hat Pachtmodelle von Energieversorgungsunternehmen verglichen. Diese unterscheiden sich im Preis deutlich, obwohl sie sich fast alle auf zwei Basisangebote stützen.

Neun der untersuchten Stadtwerke kooperieren für ihr Angebot mit der Vattenfall Smarter Living GmbH, drei mit der Greenergetic GmbH. In beiden Fällen gibt es Angebote, die aus Sicht der Verbraucherschützer für Kunden attraktiv sein können oder eher abzulehnen sind. Der wesentliche Vergleichsmaßstab der Studie ist alternativ zur Pacht der Solarstromanlage der Kauf von Strom aus der Steckdose. Während die Pacht einer Anlage bei den Stadtwerken Hilden den Kunden in 18 Jahren rund 8700 Euro mehr kostet als der übliche Strombezug, könne derselbe Beispielhaushalt mit der Anlage der Wuppertaler Stadtwerke rund 870 Euro sparen. Die Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW) im VKU, in der sich Stadtwerke zusammengeschlossen haben, kritisiert die Aussagen der Verbraucherzentrale. Die Pachtmodelle seien keine Mogelpackung. Unstrittig sei zwar, dass der Direktkauf einer PV-Anlage für die Eigenversorgung günstiger sei als Pachten. Doch dies sei mit anderen Dienstleistungen, etwa bei Leasingraten für Autos, vergleichbar. „Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen anbieten, wollen und müssen damit zumindest langfristig Gewinne machen“, so Samy Gasmi, Leiter der Stadtwerke-Beratung bei der ASEW. Auch sei die Prämisse der Verbraucherzentrale zur zukünftigen Strompreisentwicklung diskussionswürdig, die zu den ungünstigen Werten der Pachtmodelle führt. Die Verbraucherzentrale gehe von stabilen oder gar sinkenden Preisen aus. Text: Andreas Witt

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