Solar-Millennium-Gründer verklagt Journalisten

Solarthemen 500.Hannes Kuhn, einer der Gründer der insolventen Solar Millenium AG, hat zwei Journalisten und die Süddeutsche Zeitung (SZ) auf 78 Millionen Euro Schadenersatz verklagt. Sein Vorwurf: Ein einziger Zeitungsartikel soll ihm ein Nachfolgegeschäft in dieser Höhe kaputt gemacht haben.

Solar Millennium war schon 2011 in Insolvenz gegangen. Doch Kuhn besaß offenbar in einer anderen Firma Lizenzen für die Spiegel-Solarkraftwerke. 2013 sah Kuhn die Chance, die Technologie an Investoren zu verkaufen und in Ländern wie Indonesien zum Laufen zu bringen. Dass „die Geschäftsbeziehungen mit der Investorengruppe abgebrochen wurden“, daran war laut Klageschrift allein ein SZ-Artikel schuld. Darin hatten zwei Redakteure über „maßgeblich krumme Geschäfte“ von Hannes Kuhn berichtet. „Die SZ hat Hannes Kuhn kaputtgemacht“, beharrt dessen Anwalt Winfried Seifert auf dem Klageantrag. Für SZ-Anwalt Martin Schippan ist Kuhns Klage dagegen vor allem „ein Frontalangriff auf die Pressefreiheit mit erheblichem Einschüchterungseffekt“. Er fordert die Zurückweisung. Nun muss ab Sommer eine Zivilkammer am Landgericht Nürnberg-Fürth klären, ob Kuhns Vorwurf zutrifft. Text: Heinz Wraneschitz    

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