Solarthemen. In der Solarsiedlung Steinfurt-Borghorst, einem vor 20 Jahren entstandenen Pionierprojekt, werden zur Zeit einige Solarkollektoren getauscht – die alten werden günstig abgegeben. Das Viertel mit 13 Niedrigenergie-Wohnhäusern mit einem Verbrauch von 30 Kilowattstunden pro Quadratmeter war die erste von 50 Solarsiedlungen, die vom Land Nordrhein-Westfalen seit 1996 gefördert wurden. Und sie blieb die einzige […]
Solarthemen. In der Solarsiedlung Steinfurt-Borghorst, einem vor 20 Jahren entstandenen Pionierprojekt, werden zur Zeit einige Solarkollektoren getauscht – die alten werden günstig abgegeben. Das Viertel mit 13 Niedrigenergie-Wohnhäusern mit einem Verbrauch von 30 Kilowattstunden pro Quadratmeter war die erste von 50 Solarsiedlungen, die vom Land Nordrhein-Westfalen seit 1996 gefördert wurden. Und sie blieb die einzige mit einem Wärmenetz und einem großen saisonalen Wärmespeicher. Die 13 Reihen- und Doppelhäuser, die im sozialen Wohnungsbau privat finanziert wurden, gehören den Solarpionieren Erich Terbrack und Rolf Waltermann. Mit ihrer GbR betreiben die beiden auch das Wärmenetz und beliefern die Mieter mit Energie. Die Indach-Großflächenkollektoren aus der Solar-Roof-Serie von Wagner & Co. würden nun nicht etwa getauscht, weil sie kaputt seien oder grundsätzlich an dem Konzept der Solarsiedlung etwas nicht stimme, berichtet Terbrack. Abbauen will er sie zunächst nur auf zwei Häusern, die die GbR an neue Eigentümer verkauft. Auf diesen Häusern würden nun Aufdachkollektoren installiert, weil die Unterkonstruktion der Indachkollektoren nicht mehr dem Stand der Technik entspreche – den Dächern fehle eine zweite wasserfeste Schicht unter den Kollektoren, so Terbrack. „Es ist zwar unwahrscheinlich, dass da etwas passiert, aber wenn, dann würde die rote Suppe (gemeint ist die Solarflüssigkeit – red.) ins Haus tropfen. Bei Häusern, die mir nicht mehr gehören, ist mir das zu heikel“, sagt Terbrack. Denn das Wärmenetz einschließlich der Kollektoren wird die Terbrack und Waltermann GbR auch nach dem Verkauf der beiden Häuser weiterhin für die ganze Siedlung betreiben. 8 Kollektoren mit jeweils 10 Quadratmetern will Erich Terbrack nun an Selbstabholer günstig abgeben. Wenn er die Kosten des Abbaus wieder hereinbekomme, sei er zufrieden, sagt er: „Es haben schon ein paar Leute angerufen, die Kollektoren für ihr Einfamilienhaus haben wollten, aber für die sind diese Großflächenkollektoren nichts. Ich stelle mir eher vor, das die im Bereich der Landwirtschaft zu gebrauchen sind, wenn zum Beispiel jemand auf seinem Hof schon einen Hackschnitzelkessel betreibt und zusätzlich Solarthermie nutzen will.“ Auch in anderen Solarsiedlungen der 1990er Jahre laufen aktuell Renovierungsarbeiten. So werden beispielsweise in Hennigsdorf bei Berlin in diesem Jahr 1000 Quadratmeter Solardach im Cohn’schen Viertel saniert, weil dort ebenfalls die Unterkonstruktion nicht mehr zeitgemäß ist.