Pfaff in Kaiserslautern wird Smart-City-Quartier

Solarthemen. Das Sanierungsgebiet auf dem Gelände der ehe­maligen Pfaff-Nähmaschinenfabrik in Kaiserslautern soll zum Mu­sterbei­­spiel für ein klimaneutrales Quartier werden.

Wo 150Jahre lang Nähmaschinen produziert wurden, sollen künftig Gesundheits- und Technologieunternehmen sowie Arbeitnehmer und Bewohner zentrumsnah ein nachhaltiges Arbeits- und Lebensumfeld finden. Das Fünf-Jahres-Projekt EnStadt:Pfaff, in dem neun Partner unter Federführung der Stadt Kaiserslautern und des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme innovative Technologien entwickeln, demonstrieren und optimieren, ist eines von sechs Leuchtturmprojekten. Es wird gemeinsam von den beiden Bundesministerien für Wirtschaft und für Forschung in der Förderinitiative „Solares Bauen / Energieeffiziente Stadt“ gefördert. Neben technischen sollen in diesem „Reallabor” auch sozialwissenschaftliche Fragestellungen untersucht werden. Die Energieversorgung des 20 Hektar großen Pfaff-Quartiers erfolgt mit einem sogenannten Smart Grid, in dem alle Erzeuger, Wandler, Speicher und Verbraucher mit Sensoren und Smart Metern ausgestattet werden. Durch einen elektrischen Speichers werden der Stromeigenverbrauch im Quartier maximiert und Energiedienstleistungen bereitgestellt. Ziel ist es, im Pfaff-Quartier einen möglichst hohen Anteil an selbst erzeugter erneuerbarer Energie zu erreichen, weshalb die vorhandenen Solarflächen optimal genutzt werden sollen. Das Wärmenetz ist als Niedertemperaturnetz geplant. Ein so genanntes agentenbasiertes Energiemanagementsystem soll die Gebäude in die Strom- und Wärmeversorgung im Quartier aktiv einbeziehen. Durch Blockchain-Technologien werden zusätzlich die Möglichkeiten des Energiehandels zwischen Gebäuden und Prosumern im Quartier untersucht. In und an den Gebäuden werden unter anderem innovative Solarfassaden, elektrochrom schaltbare Fenster und neue Lüftungskonzepte erprobt. Eine Integration von Elektrofahrzeugen und deren Ladeinfrastruktur in das Energiesystem ist ein wichtiges Projektziel, wobei insbesondere das bidirektionale Laden weiterentwickelt werden soll. Foto: Stadt Kaiserslautern

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