Empower Refugees

Solarthemen 503. In einem Pilotprojekt schulen vier Unternehmen aus der Windbranche 12 Flüchtlinge zur Servicetechnikern um.

Die psm Nature Power Service & Management GmbH aus Erkelenz im Kreis Heinsberg als eines der beteiligten Unternehmen schlage mit dieser Initiative gleich zwei Fliegen mit einer Klappe, sagte Geschäftsführer Ian Paul Grimble bei der Vorstellung des Projektes: „Wir setzen damit nicht nur unseren eigenen gesellschaftlichen Anspruch um, Migranten bei der Integration zu helfen, sondern gewinnen Ende 2019 gleich vier neue Kollegen.“ Womit die Personalnot des unabhängigen Servicedienstleister etwas gemildert wird: „Für unsere Tätigkeiten gibt es schon seit längerem einen Mangel an Fachkräften, der sich mit der ständig steigenden Zahl von Windenergieanlagen noch verstärken wird.“ Alle an dem Vorhaben beteiligten Service- und Wartungsunternehmen haben den Lehrgangsteilnehmern nach einem erfolgreichen Abschluss eine Festanstellung zugesagt. Partner bei dem Umschulungs- und Ausbildungsprojekt ist die Kraftwerksschule Essen e.V.. Am Ende erwarte alle Umschüler eine Prüfung für den IHK-Abschluss zur Elektrofachkraft, sagt KWS-Lehrgangsleiter Christian Jaffke. Seit Mitte März hatten die zwölf Flüchtlinge neben mehreren Eignungstests und medizinischen Untersuchungen erste Praktika in den Serviceunternehmen absolviert. „Von allen Unternehmen hatten wir bislang durch die Bank eine positive Rückmeldung, alle lobten ihren Einsatzwillen“, so Jaffke. Um die Windkraft-Ausbildung zu forcieren, kann sich die Kraftwerksschule künftig über eine Trainingswindturbine aus einem Repowering-Vorhaben freuen. „Wir haben den Bauantrag für den rund zehn bis zwölf Meter hohen Trainingsturm inklusive Gondel bereits gestellt“, ließ der KWS-Projektleiter durchblicken. Es gebe Zusagen vom Jobcenter Essen für insgesamt 15 solcher Fördermaßnahmen, sagte Jaffke. Psm-Geschäftsführer Ian Paul Grimble hofft nun, dass weitere Jobcenter im Lande dem Vorbild in Essen folgen: „Wir verstehen unsere Initiative als Signal an die Windbranche, mehr für die Integration von Flüchtlingen, aber auch mehr für Ausbildung zu tun.“ Text und Foto: Ralf Köpke

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