Windkraftanlagen nur bei Bedarf beleuchten

Solarthemen. Die Deutsche Flugsicherung hat das passive Radarsystem Parasol für die Umgebungsüberwachung von Windparks zugelassen.

Entwickelt wurde das System vom Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik (FHR) in Zusammenarbeit mit der Parasol GmbH & Co KG. Mit ihm soll sich die Nachtkennzeichnung von Windkraftanlagen nach Bedarf steuern lassen. Ständig rot blinkende Lichter am Nachthimmel könnten damit schon bald der Vergangenheit angehören. „Das System nutzt die Signale des Digitalfernsehens, um die Warnbefeuerung auf Windkraftanlagen nur bei Bedarf einzuschalten, das heißt, wenn tatsächlich ein Flugzeug in der Nähe ist“, erklärt Prof. Dr. Daniel O’Hagan, Abteilungsleiter am Fraunhofer-Institut FHR. Das System belausche sozusagen vorhandene Signalquellen. „Konkret nutzen wir das Ausstrahlungssignal von DVB-T2. Durch einen Vergleich mit dem Originalsignal und dem, was Parasol tatsächlich empfängt, kann das System feststellen, ob ein Flieger in der Umgebung ist. Das Signal würde durch die Reflexion am Rumpf des Flugzeugs so verzerrt, dass Ort und Geschwindigkeit aus dem „Echo“ ermittelt werden können“, erläutert O’Hagan. Windenergieanlagen müssen ab einer Höhe von 100 Meter mit einer sogenannten Warnbefeuerung versehen sein. „Diese rot blinkenden Lichter kennzeichnen Hindernisse in bestimmten Höhen für Sportflieger und andere Flugzeuge“, so O‘Hagan. Allerdings hemmen die roten Warnlichter die Akzeptanz der Windenergie: Anwohner fühlen sich durch das Blinken genervt und die Lichter stehen im Verdacht, Vögel und andere Tiere anzulocken, die bei einem Zusammenstoß mit den großen Rotorblättern schwer verletzt werden können. Text: Andreas Witt

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