BWE + VDMA: Windkraftausbau verlangsamt sich

Foto: Guido Bröer
Solarthemen+plus Nach den vom Bundesverband Windenergie (BWE) und dem Maschinenbau-Verband VDMA veröffentlichten Halbjahreszahlen der Deutschen Wind­Guard ging der Ausbau der Windkraft an Land in der ersten Jahreshälfte 2018 gegenüber dem Vergleichs­zeit­raum im Rekordjahr 2017 um 29 Prozent zurück.

Der Bruttozubau lag im ersten Halbjahr 2018 bei 1626 MW in 497 Anlagen, der Nettozubau nach Abzug der meist wegen Repowering abgebauten Anlagen, betrug 1505 MW. Für das Gesamtjahr 2018 rechnet der BWE weiterhin mit einem Zubau von 3300 bis 3500 MW, während im Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2017 rund 4600 MW zugebaut wurden. Dieser Markteinbruch war im Ausschreibungssystem des EEG 2017 angelegt. Er passe nun aber nicht mehr zu dem im Koalitionsvertrag fixierten 65-Prozent-Ziel für erneuerbare Energien an der Stromerzeugung bis 2030, reklamiert der BWE. Der aktuelle Ausbau sei im Wesentlichen auf die Übergangsregelung des alten EEG zurückzuführen, erläutern die Verbände. In den Auftragsbeständen und der nahen Zubauperspektive würden hingegen die Auswirkungen des Fehlers sichtbar, nicht genehmigte Projekte in den Ausschreibungen des Jahres 2017 zugelassen zu haben. „Die Ziele des Koalitionsvertrags und der neue Rahmen aus der EU-Energiepolitik sind richtig. Was die Industrie nun benötigt, ist eine stringente Umsetzung in Ausschreibungsmengen und Ausbauzahlen“, fordert Matthias Zelinger, Geschäftsführer VDMA Power Systems. In Europa, wo der Ausbau im ersten Halbjahr 2018 von den Verbänden auf 3200 MW beziffert wird, werde der Zubau aktuell nur von wenigen Märkten getrieben, insbesondere Deutschland, Frankreich und Dänemark. Text und Foto: Guido Bröer

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