Schweiz: Ende der Photovoltaik-Blockade in Sicht

Portrait des Swissolar-Geschäftsführer David Stickelberger.Foto: Andreas Walker
Swissolar-Geschäftsführer David Stickelberger.
Das Schweizer Bundesamt für Energie (BFE) hat die Förderkontingente für Photovoltaik für 2019 deutlich erhöht. Damit kann die Einmalvergütung, die rund einen Viertel der Kosten einer Anlage deckt, deutlich rascher als bisher ausbezahlt werden. "So wird der Bau einer Solaranlage im Zusammenhang mit Eigenverbrauch wirtschaftlich richtig attraktiv!" heißt es dazu in einer Pressemitteilung des Branchenverbandes […]

Das Schweizer Bundesamt für Energie (BFE) hat die Förderkontingente für Photovoltaik für 2019 deutlich erhöht. Damit kann die Einmalvergütung, die rund einen Viertel der Kosten einer Anlage deckt, deutlich rascher als bisher ausbezahlt werden.

"So wird der Bau einer Solaranlage im Zusammenhang mit Eigenverbrauch wirtschaftlich richtig attraktiv!" heißt es dazu in einer Pressemitteilung des Branchenverbandes Swissolar. Anfang 2018 sind die neuen Fördermassnahmen für erneuerbare Energien in Umsetzung der Energiestrategie 2050 in Kraft getreten. Für die Photovoltaik bewirkten sie bisher aber nicht den nötigen Schub. Hauptgrund dafür waren die langen Wartefristen für die Auszahlung der Einmalvergütung durch die Förderstelle Pronovo. Insbesondere bei Grossanlagen mit über 100 Kilowatt (kW) Leistung, was einer Fläche von etwa 700 Quadratmetern entspricht, war grosse Zurückhaltung bei Investoren angesichts der Wartefrist von 6 Jahren zu verspüren.

Swissolar ist deshalb sehr zufrieden mit der heute angekündigten Erhöhung der Kontingente durch das Bundesamt für Energie: Für Grossanlagen über 100 kW wird die Wartezeit bis zur Zusage der Einmalvergütung mehr als halbiert und gemäss BFE auf unter 3 Jahre reduziert. Für den Baubeginn muss der Investor zwar die Zusage abwarten, dafür wird die Förderung sehr rasch nach der Inbetriebnahme ausbezahlt.

Bei Kleinanlagen (2 bis 99,9 kW) kann der Investor anmelden und sofort bauen. Die Auszahlung erfolgt gemäss BFE nach eineinhalb Jahren nach der Inbetriebnahme. Wenn der Investor sich mit der Förderung für 99,9 kW begnügt, darf er auch eine grössere Anlage im System der Kleinanlagen fördern lassen.

Dies macht den Bau von Photovoltaikanlagen noch attraktiver als bisher. Solarstrom vom eigenen Dach kostet laut Swissolar bei Einfamilienhäusern rund 15 Rappen pro Kilowattstunde, bei Grossanlagen sogar nur etwa 10 Rappen. Das ist fast immer günstiger als Strom vom Netz und im Fall von Grossanlagen auch günstiger als Strom aus neuen Kraftwerken anderer Technologien. Allein auf Dächern könnten in der Schweiz gemäss Berechnungen des Bundesamts für Energie jährlich bis zu 50 Milliarden Kilowattstunden (85% des heutigen Stromverbrauchs) produziert werden.

Ein grosses ungenutztes Potenzial für Solaranlagen sieht Swissolar insbesondere bei Industrie- und Gewerbebetrieben mit ihren grossen Dächern und hohem Stromverbrauch. „Eine solche Investition, unterstützt durch die Einmalvergütung, sorgt für sichere Erträge über eine Lebensdauer von mindestens 30 Jahren bei vernünftigen Renditen“, meint David Stickelberger, Geschäftsführer von Swissolar.

Interessant ist auch die seit Jahresbeginn bestehende Möglichkeit des Zusammenschlusses zum Eigenverbrauch (ZEV): Mehrere Verbraucher, auch auf angrenzenden Grundstücken, können gemeinsam den Strom einer Solaranlage nutzen und damit den Eigenverbrauch erhöhen.
09.11.2018 | Quelle: Swissolar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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