BfN: Sparsam mit EE-Flächen umgehen!

Solarthemen+plus. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat gestern den Erneuerbare Energien Report des BfN vorgestellt. In dem 44-seitigen Papier positioniert es sich unter anderem gegen jeden zusätzlichen Anbau von Energiepflanzen.

Das Amt bekräftigt seine Auffassung, dass Technologien mit geringer Flächeninanspruchnahme zu bevorzugen seien und zieht daraus den Schluss: „Für Bioenergie aus Anbaubiomasse, insbesondere Biogas, ergeben sich daher keine ausbaufähigen naturverträglichen Handlungsoptionen.“ Immerhin seien Synergien zum Naturschutz, wie die Verwertung von Landschaftspflegematerial, in einer gewissen Größenordnung möglich. Auch Energieholz könne im aktuellen Umfang weiter verwendet werden, vorzugsweise nach einer stofflichen Kaskadennutzung. Technologisch empfehlen die amtlichen Naturschützer auch für den Wärme- und Verkehrsbereich strombasierte Technologien. Durch Stromtechnologien würden Flächen weniger belastet, da sie die effizientesten Optionen für diese Bereiche seien. Freilich hat das Amt hier offenbar im wesentlichen den Vergleich zur Biomasse im Auge, für deren Anbau zur Strom- und Wärmeerzeugung pro Kilowattstunde deutlich größere Flächen benötigt werden als etwa für Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Solarthermie, die noch mehrfach flächeneffizienter gewonnen werden kann als Solarstrom, kommt jedoch in dem Report außer in einer Grafik des DLR, die eben diese mehrfach höhere Flächeneffizienz belegt, als Handlungsoption mit keinem Wort vor. Der Report beruht auf den Ergebnissen von mehr als 40 Projekten des Forschungsschwerpunkts „Naturschutz und erneuerbaren Energien“ am BfN. Im Fokus stehen dabei Auswirkungen auf Fläche und Landschaft. „Doch ein naturverträglicher EE-Ausbau kann gelingen – das macht unser Energiereport deutlich“, betont die Präsidentin der Behörde, Beate Jessel: „Wir sollten im ländlichen Raum den Fokus auf flächeneffiziente Technologien sowie eine sorgfältige Standortwahl legen und gleichzeitig stärker als bisher bestehende Dachflächen vor allem in den großen Ballungsräumen für Solar-Anlagen nutzen.“

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