Leguminosen sollen Energiemais verbessern

Solarthemen 513. In mehreren Forschungsprojekten wird der­zeit mit Unterstützung der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) der Mischfruchtanbau von Energie­mais mit stickstoffsammelnden Pflanzen wie Lupinen und Stangenbohnen erprobt.

Mais entzieht dem Boden viel Stickstoff, er ist ein sogenannter Starkzehrer. Deswegen ist beim Maisanbau intensive Düngung notwendig, was allein schon für die Energiebilanz des daraus erzeugten Biogases schlecht ist. Im jetzt neu gestarteten Forschungsprojekt „LuMi-opt“ untersuchen Wissenschaftler des Julius Kühn-Institut (JKI) im mecklenburgischen Groß-Lüsewitz, wie sich die Vorzüge von Anden-Lupinen im Energiepflanzenanbau nutzen und sich damit die Stickstoffgaben beim Anbau von Energiemais reduzieren lassen. Mit ähnlicher Zielrichtung erforscht aktuell die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) den Mischanbau von Mais mit Stangenbohnen. Zusätzlich wollen die Forscher die Frage klären, ob Mais-Bohnen auch die Biotopqualität für bodenbrütende Vögel, Insekten, Tausendfüßer und Spinnen verbessern und das Risiko von Bodenerosion verringern können. Für die Lupine untersucht das JKI an vier Standorten in Deutschland die Effekte des Kombi-Anbaus. Lupinen und Bohnen zählen zu den Leguminosen, die mit Hilfe von Bakterien im Wurzelbereich in der Lage sind, Stickstoff aus der Luft zu binden und im Boden bereit zu stellen. Projektkoordinator Steffen Roux kennt aber noch weitere Ökodienstleistungen der Lupine: „Hinzu kommt die Förderung der Bodengare, also der Qualität des Bodens. Die Lupine durchwurzelt den Boden sehr tief und reichert den Humus an.“ Die Projektpartner erforschen unter anderem die Silierfähigkeit des Erntegemischs und die Methanausbeute beim Vergären. Vorangegangene Versuche am JKI haben gezeigt, dass diese bei Lupinen zwar etwas niedriger liegt als bei Mais, doch im Gegensatz zum Mais wurde die Anden-Lupine für diese Nutzung bisher noch nicht züchterisch bearbeitet. Die Gasausbeute ließe sich also möglicherweise noch weiter verbessern.

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